Taro Yagur – Kampf um Tanybur

Markenlexikon

Zippo

Ursprungsland: USA

George Grant Blaisdell (1895 – 1978) arbeitete zunächst in der Maschinenfabrik seiner Eltern. 1932 erwarb er die amerikanischen Vertriebsrechte eines österreichischen Benzinfeuerzeugs, das aber noch nicht ausgereift war und sich nicht besonders gut verkaufte. Schließlich konstruierte er 1933 ein eigenes Benzinfeuerzeug. Hergestellt wurde es von Blaisdell und zwei Angestellten im angemieteten Obergeschoss eines Fabrikgebäudes in Bradford/Pennsylvania. Der Name Zippo kommt von dem Wort »zipper« (engl. Reißverschluss), dessen Klang der Gründer mochte.

In den 1940er Jahren wurden die Zippo-Feuerzeuge in den USA sehr populär und Blaisdell erwarb in Bradford mehrere neue Gebäude für die Verwaltung und die Produktion. Ein weiteres Werk entstand 1949 in Niagara Falls (Kanada). Ab 1953 produzierte die Firma die Feuerzeuge und alle benötigten Einzelteile in einer neuen Fabrik in Bradford selbst; zuvor waren die verchromten Messinggehäuse und die Reibräder von anderen Unternehmen zugeliefert worden.

Blaisdell hatte ein glückliches Händchen für erfolgreiche Marketing- und Werbeaktionen, mit denen er seine Feuerzuge im ganzen Land bekannt machte. Während des Zweiten Weltkriegs schickte er jeden Monat hunderte Feuerzeuge an einen Kriegsberichterstatter, der sie an die Soldaten verschenkte. Obwohl Zippo nie einen Vertrag mit der U.S. Army hatte, wurden die unverwüstlichen Sturmfeuerzeuge, mit denen man nicht nur Zigaretten, Lagerfeuer oder Laternen anzünden, sondern sie auch als lebensrettendes Signalfeuer verwenden konnte, auf Wunsch der Soldaten bald auch in den Armeeläden verkauft.

Zippo
Zippo

1947 fuhr ein zu einem Feuerzeug umgebauter Chrysler Saratoga durch die ganze USA, wo das Zippo-Auto an vielen Paraden teilnahm. Blaisdell machte mit seinem Gesicht auch Werbung für andere Produkte – wobei immer klar war, dass es sich dabei um den Zippo-Erfinder handelte. 1952 erschien er sogar auf dem Cover des Life-Magazins.

Die Zippo-Feuerzeuge waren seit Mitte der 1930er Jahre beliebte Werbegeschenke von Unternehmen, Institutionen und Vereinen – vielfach wurden dafür handgemalte Zeichnungen angefertigt. Soldaten ließen sich in ihre Zippos neben Einheitswappen und Divisionsabzeichen persönliche Mottos gravieren. Viele dieser alten Feuerzeuge sind heute begehrte Sammlerstücke. Zippo brachte ebenfalls immer wieder eigene Motiv-Feuerzeuge zu den unterschiedlichsten Themen auf den Markt. Seit 1992 fertigt das Unternehmen limitierte Feuerzeuge speziell für Sammler. In Bradford findet seit 1995 jährlich im Wechsel der National Zippo-Day und das Sammlertreffen Zippo – Swap Meet statt. 1997 wurde auf dem Firmengelände das Zippo-Museum eröffnet. Dort befindet sich auch die Zippo Repair Clinic, wo defekte Zippos repariert werden.

Im Prinzip hat sich an dem Ur-Modell bis heute nicht viel geändert. Ein Zippo besteht nach wie vor aus 22 robusten Einzelteilen, es sieht bis auf einige wenige Modifikationen so aus wie 1933, und der Qualitätsstandard, 73.000 mal Feuer zu geben, gilt noch immer. Daneben produzierte die Firma seit den 1960er Jahren auch andere Produkte wie Banknotenclips, Brieföffner, Golfzubehör, Lupen, Messbänder, Schlüsselhalter, Taschenlampen, Taschenmesser und Taschenwerkzeuge. Außerdem werden inzwischen Lizenzen für Freizeitkleidung, Parfums, Sonnenbrillen und Uhren vergeben. Zu Zippo gehören auch die Firmen Case (Messer; seit 1993) und Ronson (Feuerzeuge; seit 2010).

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Pixabay.com, Public Domain

www.zippo.com