Markenlexikon

Zimbo

Ursprungsland: Deutschland

Der gelernte Kaufmann Max Zimmermann (1915 – 2008) arbeitete nach seiner Rückkehr aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft 1947 zunächst in einem Radiogeschäft in seiner Geburtsstadt Brügge (Belgien) als Mechaniker. Anschließend wurde er durch die Vermittlung seiner Schwiegermutter Partner in einem Lebensmittelgroßhandel in Witten an der Ruhr. Mit einem Fahrrad, später mit einem Motorrad, klapperte er die Läden in der Region ab und lieferte den Händlern Milch, Suppen und andere Lebensmittel.

Mit dem Kauf der Wurst-Sparte seines Partners legte er 1953 den Grundstein für sein eigenes Unternehmen. Erst mit aufgeschnittener, dann mit abgepackter Wurst für den SB-Handel (ab 1960) gelangen Zimmermann zwei Innovationen, die den Weg zum späteren Markenartikler schon vorwegnahmen. 1971 zog die Firma nach Bochum um; aus der Telexkennung »Zimmermann Bochum« entstand der Markenname Zimbo. 1976 eröffnete Zimbo in Börger (Emsland) den ersten eigenen Produktionsbetrieb, der vor allem regionale Spezialitäten herstellte. Zuvor war Zimbo ein reines Handelsunternehmen gewesen.

1980 etablierte das Unternehmen eine Kette von Metzgerfachgeschäften als Shop-in-Shop-System (Feine Kost Becker). In den 1990er Jahren entstanden weitere Produktionsbetriebe in Suhl/Thüringen (1991), Steinheim/Westfalen (1992), Perbál/Ungarn (1998), Hazebrouck/Frankreich (1999) und Linthe/Brandenburg (2000). Auch hier werden vorzugsweise regionale Spezialitäten wie Rostbratwurst und Kochschinken (Suhl), Frikadellen und Partybällchen (Steinheim), Salami (Perbál, Hazebrouck) oder Frühstücksschinken (Linthe) hergestellt. 2008, ein Jahr nachdem der Gründer verstorben war, verkaufte sein Sohn Reinhold Zimmermann die Mehrheit (70 Prozent) der Zimbo Fleisch- und Wurstwaren GmbH & Co. KG an die Bell Holding AG, den größten Fleischverarbeiter der Schweiz. Bell wiederum gehört zum genossenschaftlich organisierten Einzelhandelsunternehmen Coop aus Basel.

Text: Toralf Czartowski