Markenlexikon

Volvic

Ursprungsland: Frankreich

Der Steinbruchbetreiber Jean Legay-Chevalier aus der französischen Gemeinde Volvic entdeckte 1900 in der Nähe des Orts La Vallée du Goulet eine Wasserquelle in vulkanischem Gestein, woraufhin er einen fast fünfzig Meter tiefen Brunnen bohrte. Durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurden die Arbeiten zur Erschließung und Nutzung der Quelle jedoch unterbrochen. Erst in den 1920er Jahren nahm Pierre Moity, damals Bürgermeister von Volvic und ebenfalls Steinbruchunternehmer, die Arbeiten wieder auf. Nach Abschluss der Bohr-, Einfassungs-, Entwicklungs- und Rohrleitungsarbeiten konnten ab 1929 mehrere Gemeinden mit dem Wasser aus den Quellen von Volvic versorgt werden (Volvic, Riom, Châtel-Guyon). Bis in die 1950er Jahre wurden rund dreißig Orte im Umkreis von vierzig Kilometern an das Leitungssystem angeschlossen.

1938 begann eine kleine lokale Firma damit, das Wasser in Flaschen abzufüllen. Daraus entstand 1958 die Société des Eaux de Volvic. Zu dieser Zeit wurde auch die erste richtige Abfüllanlage errichtet. 1961 entdeckte man eine weitere Quelle (Clairvic-Quelle). Zunächst hatte Volvic Mühe, sich gegen die großen Marken wie Evian, Perrier oder Vittel durchzusetzen. Erst als Volvic ab 1965 ein Label des französischen Gesundheitsministeriums verwenden durfte, ging es aufwärts.

1985 wurde Volvic vom französischen Konkurrenten Perrier übernommen, der 1992 durch eine feindliche Übernahme in den Besitz des Schweizer Nestlé-Konzern überging, dem bereits Vittel gehörte. Infolge dieser Fusion musste Nestlé die Marke Volvic 1993 an BSN-Gervais-Danone (Evian) verkaufen.

1990 brachte Volvic als erstes Unternehmen der Branche aromatisiertes natürliches Mineralwasser auf den Markt – zunächst in den Geschmacksrichtungen Orange und Zitrone, später folgten zahlreiche weitere Varianten. Das in zwei Anlagen (Chancet 1, Chancet 2) abgefüllte stille Mineralwasser wird in viele Länder der Welt exportiert. Hauptmärkte sind Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Japan.

Text: Toralf Czartowski