Markenlexikon

Vauxhall / Bedford

Ursprungsland: Großbritannien

Der schottische Marineingenieur Alexander Wilson gründete 1857 im Londoner Stadtteil Vauxhall eine Firma, die zunächst Schiffsmotoren, Pumpen und Kühlanlagen herstellte. 1903 begann das Unternehmen, das seit 1897 als Vauxhall Ironworks firmierte, mit der Automobilproduktion. 1905 wurde der Firmensitz nach Luton (Bedfordshire) verlegt. 1907 erwarb Leslie Walton, einer der Direktoren dieser Abteilung, die Automobilsparte von Vauxhall, was zur Gründung der Vauxhall Motors Ltd. führte.

1926 begann die US-amerikanische General Motors Corporation (GM) mit der Übernahme von Vauxhall Motors ihre europäische Expansion, die 1929/31 mit dem Kauf der deutschen Adam Opel AG ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte.

Ab 1931 stellte Vauxhall auch zivile und militärische Nutzfahrzeuge her, die unter dem Markennamen Bedford verkauft wurden. Bedford entwickelte sich in den nächsten Jahrzehnten neben Leyland und Ford UK zum führenden britischen Nutzfahrzeughersteller (Lkw, Transporter, Militärfahrzeuge, Busse), wobei Bedford bis 1968 lediglich leichtere Lastwagen mit Benzinmotoren produzierte. Von 1960 bis 1963 errichtete Vauxhall in Ellesmere Port (Cheshire) eine weitere Fabrik. 1986 entstand das Jointventure IBC Vehicles (Isuzu Bedford Company Ltd. Luton), das den Transporter Isuzu Fargo (Bedford Midi, Vauxhall Midi, Bedford Seta) für den europäischen Markt baute.

Die Pkw von Vauxhall waren bis Mitte der 1970er Jahre eigenständige Entwicklungen (u.a. 1933 – 1948 Vauxhall 14/6, 1937 – 1947 Vauxhall Ten, 1948 – 1965 Vauxhall Velox, 1954 – 1972 Vauxhall Cresta, 1957 – 1976 Vauxhall Victor), danach vereinheitlichte man die Modelle von Vauxhall und Opel immer mehr. Lediglich die Modellnamen unterschieden sich; so hieß der Opel Ascona/Manta und der Ascona-Nachfolger Vectra Vauxhall Cavalier.

1987 verkaufte General Motors die Nutzfahrzeugproduktion und das 1942 in Betrieb genommene Werk in Dunstable an David John Bowes Brown, John Ward und John F. Andrews, die das Unternehmen in AWD Trucks Ltd. umfirmierten. AWD baute den Lkw Bedford TL (seit 1980 in Produktion) als AWD TL noch bis 1992 für zivile und militärische Zwecke weiter, dann stellte die Firma die Nutzfahrzeug-Produktion ein.

2002 wurde die Pkw-Produktion in Luton beendet; in Luton werden heute nur noch Transporter (Vauxhall/Opel Vivaro, Renault Trafic, Nissan Primastar) hergestellt. Die in Ellesmere Port gebauten Fahrzeuge sind Opel-Modelle, die in Großbritannien und Irland als Vauxhall verkauft werden.

2017 erwarb der französische PSA-Konzern (Citroen, DS, Peugeot) die Adam Opel AG und die Vauxhall Motors Ltd. mit Werken in Eisenach (Opel), Gliwice/Polen (Opel), Kaiserslautern (Opel), Luton (Vauxhall), Ellesmere Port (Vauxhall), Rüsselsheim (Opel) und Zaragoza (Opel).

Anfang 2021 schlossen sich PSA (Citroën, DS, Opel, Peugeot, Vauxhall) und FCA Fiat-Chrysler Automobiles (Abarth, Alfa-Romeo, Chrysler, Dodge, Fiat, Jeep, Lancia, Maserati, Ram Trucks) zur Stellantis N.V. mit Sitz in Amsterdam zusammen. Der Name Stellantis leitet sich von dem lateinischen Wort »stello« (durch Sterne erhellen, von Sternen beleuchtet) ab. Durch die Fusion stieg Stellantis zum viertgrößten Autokonzern der Welt auf (nach Toyota, VW und Renault-Nissan).

Vauxhall Logo
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