Markenlexikon

U.S. Steel

Ursprungsland: USA

Der Schotte Andrew Carnegie (1835 – 1919) war seit 1865 Besitzer und Teilhaber mehrerer US-Stahlwerke, die er 1892 in der Carnegie Steel Company mit Sitz in Pittsburgh zusammenfasste. 1901 verkaufte Carnegie das Unternehmen an eine Gruppe Industrieller unter der Leitung von Elbert Henry Gary (Federal Steel Company) und dem Bankier John Pierpont Morgan, die den Konzern in United Sates Steel Corporation (USS) umbenannten. Einen Großteil seines Vermögens verwandte Carnegie zur Gründung von Stiftungen für wissenschaftliche und soziale Zwecke.

U.S. Steel wuchs in den nächsten Jahrzehnten zum weltweit führenden Stahlproduzent heran; zeitweilig war das Unternehmen auch der größte Konzern der Welt. Während des Zweiten Weltkriegs beschäftigte der Konzern mehr als 340.000 Mitarbeiter. 1953 erreichte die Stahlproduktion von U.S. Steel mit 35 Millionen Tonnen pro Jahr ihren Höhepunkt. Die US-Bundesregierung versuchte mehrmals gegen den Konzern vorzugehen, allerdings ohne Erfolg (Antitrust-Prozess 1911, gerichtlich gestoppte Zwangsverstaatlichung 1951, Übernahmeverbot des Konkurrenten National Steel 1984).

Der Niedergang der US-Stahlindustrie und damit auch von U.S. Steel begann in den 1970er und 1980er Jahre mit den billigeren Konkurrenten aus Europa und Fernost.

Im Zuge einer Diversifikationsstrategie verkaufte U.S. Steel 1981 seine Kohle-Aktivitäten und erwarb dafür die Ölgesellschaft Marathon Oil, außerdem 1986 die Texas Oil and Gas Corporation, woraufhin sich der Konzern in USX Corporation umbenannte. 2001 wurde USX wieder in die drei Unternehmen United States Steel Corporation, Marathon Oil und Marathon-Ashland Petroleum aufgeteilt. U.S. Steel ist nach wie vor der größte Stahlhersteller der USA – die meisten anderen Konkurrenten gibt es dagegen nicht mehr (Bethlehem Steel LTV, Jones & Laughlin, National Steel, Republic Steel).

Text: Toralf Czartowski

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