Markenlexikon

Triumph-Adler

Ursprungsland: Deutschland

Der Kaufmann Siegfried Bettmann (1863 – 1951), ein deutscher Auswanderer aus Nürnberg, der sich 1884 in Großbritannien niedergelassen hatte, war zunächst als Handelsvertreter für deutsche Nähmaschinen und Fahrräder tätig. Bald exportierte er jedoch auch englische Fahrräder, was 1886 in Coventry zur Gründung der Triumph Cycle Company führte. 1889 begann er mit einem Landsmann, dem Ingenieur Mauritz Johann Schulte, eigene Fahrräder zu bauen, die ebenfalls als Triumph auf den Markt kamen. 1896 gründete Triumph in Nürnberg eine Tochtergesellschaft, die Deutsche Triumph Fahrrad-Werke AG. Im Nürnberger Werk wurden ab 1903 auch Motorräder hergestellt und ab 1909 Schreibmaschinen. 1929 verkaufte die Triumph Cycle Company die deutsche Tochtergesellschaft; die Motorräder aus Nürnberg kamen seitdem außerhalb Deutschlands unter dem Kürzel TWN in den Handel.

1956 übernahm der deutsche Radio- und Fernsehgerätehersteller Grundig die Triumph-Werke Nürnberg und die Adler-Werke Frankfurt/Main, ebenfalls ein Hersteller von Autos, Motorrädern und Schreibmaschinen. Die Triumph-Adler AG konzentrierte sich daraufhin nur noch auf die Produktion von Schreib- und Büromaschinen (Buchungsautomaten, Fakturierautomaten, Streifenlocher, ab 1969 Computer), die Motorradproduktion wurde 1957 eingestellt. In den nächsten Jahrzehnten wechselte das Unternehmen mehrmals den Besitzer (1968 Litton Industries, 1979 Volkswagen, 1986 Olivetti, 1994 IMM Holding, 2003 Kyocera-Mita). Die TA-Triumph-Adler AG ist heute ein Vertriebs- und Serviceunternehmen, das Kopiersysteme, Drucker, Faxsysteme, Daten-/Videoprojektoren, Flachbildschirme, Papier und Zubehör von Fremdherstellern an gewerbliche Endkunden und den Fachhandel verkauft. Die eigene Schreibmaschinenproduktion wurde 1998 eingestellt.

Text: Toralf Czartowski