Markenlexikon

Texas Instruments

Ursprungsland: USA

Schon der Name deutet darauf hin, dass die Ursprünge dieses Unternehmens keineswegs in der Elektronikindustrie zu finden sind. Zunächst war die 1930 von John Clarence Karcher (1894 – 1978) und Eugene McDermott (1899 – 1973) in Dallas/Texas gegründete Firma, die anfangs Geophysical Service Inc. (GSI) hieß, als geophysikalischer Service für die Erdölindustrie tätig (u. a. in Ecuador, Indien, Niederländisch-Indien, Panama, Saudi-Arabien und am Persischen Golf). 1939 änderte man den Firmennamen in Coronado (GSI wurde daraufhin eine Tochtergesellschaft) und dann 1951 noch einmal, erst in General Instruments, und als sich herausstellte, dass es diesen Firmennamen schon gab, in Texas Instruments.

Erst während des Zweiten Weltkriegs begann Texas Instruments mit der Herstellung von elektronischen Komponenten für das Militär; im Vordergrund standen jedoch weiterhin seismographische Geräte zur Erkundung von Erdölquellen sowie damit verbundene Dienstleistungen. 1952 erwarb Texas Instruments von der AT&T-Tochter Western Electric, zu der auch die Bell Laboratories gehörten, die den Transistor entwickelt hatten, eine Lizenz zur Produktion dieser neuartigen elektronischen Bauelemente.

1958 gelang dem Texas-Instruments-Mitarbeiter Jack Kilby (1923 – 2005) ein weiterer Meilenstein in der Halbleiterentwicklung. Er integrierte vier Transistoren und vier Kondensatoren auf einem Halbleiterplättchen aus Germanium und schuf so die erste integrierte Schaltung (Integrated Circuit), die bald nur noch als Chip bezeichnet wurde. Auf Basis solcher Chips entwickelte Texas Instruments später elektronische Tischrechner (1967) und Taschenrechner (1971). 1964 kamen die ersten Rechner mit integrierten Schaltungen auf den Markt und 1968 gab es die ersten Computer, die nur noch Chips verwendeten. Zwei Jahre später entwickelten Gary Boone und Michael Cochran bei Texas Instruments den ersten Mikroprozessor, indem sie mehrere Chips miteinander verbanden und auf einem unterbrachten. Von 1980 bis 1983 fertigte Texas Instruments auch Homecomputer.

Anfang der 1980er Jahre war das Unternehmen neben Philips, Sony, Matsushita Electric (Panasonic) und Toshiba an der Entwicklung der Compact Disc (CD) beteiligt. 1988 verkaufte Texas Instruments die Tochtergesellschaft Geophysical Service, sodass der Konzern heute ein reiner Elektronikhersteller ist (Digital Signal Prozessoren, Logic Chips, Mikroprozessoren, Microcontroller, Taschenrechner). 2011 erwarb Texas Instruments den Konkurrenten National Semiconductor aus Santa Clara/California, der 1959 von mehreren Ingenieuren des damaligen Elektronikkonzerns Sperry-Rand (heute Unisys) in Danbury/Connecticut gegründet worden war.

Text: Toralf Czartowski