Markenlexikon

TDK

Die Wissenschaftler Yogoro Kato und Takeshi Takei vom Tokyo Institute of Technology entwickelten 1933 ein keramisches Material mit magnetischen Eigenschaften, das aus Kristallen von Eisen-II-Oxid sowie einem oder mehreren zweiwertigen Metallen wie Kadmium, Zink, Kupfer, Nickel, Mangan, Kobalt oder Magnesium bestand. Aufgrund ihres magnetischen Verhaltens und ihrer sehr geringen Leitfähigkeit eigneten sich diese sogenannten Ferrite hervorragend als Spulenkerne von Ferritantennen, Dauermagneten und später auch als Magnettonköpfe und Datenspeicher in der Datenverarbeitung (Ferritkernspeicher).

Zur Herstellung und Vermarktung der Ferrite gründete Saito Kenzo (1898 – 1970) 1935 die Firma Tokyo Denkikagaku Kogyo Kabushiki Kaisha (Tokyo Elektrochemische Industrie Aktiengesellschaft) – kurz TDK. Ab 1952 fertigte das Unternehmen auch Magnetbänder. Drei Jahre nachdem Philips die wiederbespielbare Magnetbandkassette (Compact Cassette) auf den Markt gebracht hatte, folgte TDK 1966 als erste japanische Firma mit einem eigenen Modell nach dem Philips-Standard. TDK avancierte später neben Agfa, BASF, Maxell, Memorex, Philips, Sony und 3M (Scotch) zu einem der weltweit führenden Hersteller von Magnetbändern.

2007 beteiligte sich TDK an dem US-Speichermedien-Hersteller Imation (vormals 3M), der gleichzeitig von TDK das Recht erwarb, Speichermedien weltweit unter dem Label TDK zu vermarkten (dieses Lizenzabkommen endete 2015). 2008 erwarb TDK die deutsche Firma Epcos, einen Hersteller von elektronischen Bauelementen, Modulen und Systemen (Epcos war bis 1999 ein Geschäftsbereich von Siemens gewesen).

TDK entwickelt und produziert diverse elektronische Bauteile (u. a. Aktoren, Ferrite, Funkwellenabsorber, Hochfrequenzbauteile, Kondensatoren, Leseköpfe für Festplatten, LAN-Module, Magnete, Netzteile, Netzfilter, NFC-Antennen, Piezo-Komponenten, Schutzbauelemente, Sensoren, Spulen, Substrate, Transformatoren), Batterien, Festkörper-Akkus, SSD-Flashspeicher und Solarzellen.

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Pixabay.com, Public Domain