Markenlexikon
Diese weltbekannte und außergewöhnlich scharfe Würzsauce aus Cayenne-Pfeffer (in Mexiko Chili genannt) wurde 1868 von dem Bankier Edmund McIlhenny (1815 – 1890) auf der kleinen familieneigenen Insel Avery Island, vor der Küste Louisianas, entwickelt. Der Name Tabasco geht auf den gleichnamigen mexikanischen Bundesstaat zurück, der auf indianisch soviel wie »Land, in dem die Erde heiß und feucht ist« bedeutet.
Eigentlich war die Sauce nur für den Privatbedarf gedacht gewesen, erst als ihn seine Freunde und Verwandten drängten, ließ sich McIlhenny 1870 die Rezeptur patentieren und begann mit der kommerziellen Produktion. Das größte Problem war anfangs der viertägige Kutschentransport in die nächstgrößere Stadt New Orleans, bei der regelmäßig fast die Hälfte der Glasflaschen zu Bruch ging. Trotzdem eroberte die feurige Würzsauce schnell ganz Nordamerika. Besonders beliebt wurde Tabasco bei der U.S. Army, wo sie zur Verfeinerung des ansonsten eher tristen Essens diente. Um Tabasco auch in Übersee bekannt zu machen, eröffnete McIlhenny 1872 ein Büro in London. Ab 1895 verschickte McIlhennys Sohn hunderte Musterpackungen an europäische Handelshäuser. Tabasco wird bis heute von der McIlhenny Company auf Avery Island hergestellt und nahezu in die ganze Welt exportiert.
Das Herstellungverfahren ist noch dasselbe wie 1868. Die reifen Chili-Schoten werden von Hand geerntet, am gleichen Tag zerstampft und mit Salz vermengt. Dann muss die Maische drei Jahre in alten Whiskyfässern aus Eichenholz reifen. Anschließend wird die Salzlauge abgelassen und die zurückbleibende Masse mit Branntweinessig versetzt. Nachdem das Gebräu vier Wochen lang gerührt worden ist, wird es noch einmal gefiltert und in die charakteristischen Fläschchen mit dem roten Schraubverschluss abgefüllt.
Text: Toralf Czartowski • Fotos: Pixabay.com, Public Domain