Taro Yagur – Kampf um Tanybur

Markenlexikon

Sunil

Ursprungsland: Deutschland

Sunil war 1955 neben Omo eines der ersten vollsynthetischen Waschmittel, die in Europa auf den Markt kamen. Hersteller beider Marken war der niederländisch-britische Konsumgüterkonzern Unilever (Birds Eye, Dove, Gibbs, Langnese, Lifebuoy, Lipton, Lux, Rama, Sunlight/Sunlicht, Sunsilk, Surf, Unox, Vim). Synthetische Waschmittel waren zwar schon in den 1930er Jahren von Henkel (Fewa) und Procter & Gamble (Dreft) entwickelt worden, aber während P&G in den USA ab 1946 mit Tide/Ariel diesen neuartigen Waschmitteln zum Durchbruch verhalf, blieb Henkels Flagschiff Persil bis 1959 ein herkömmliches Seifenpulver, bei dem die Wäsche vor dem Waschen eingeweicht und anschließend gespült werden musste. In dieser Zeit konnte Unilever mit seinen Marken Omo (vor allem in Großbritannien, den Niederlanden und Frankreich) und Sunil (ab 1955, in Deutschland) dem deutschen Marktführer rund zwanzig Prozent Marktanteil abjagen. Der Name Sunil ist ein Anagramm aus dem Markennamen Sunlight (in Deutschland Sunlicht). Die für den Waschmittelbereich zuständige deutsche Unilever-Tochtergesellschaft hieß damals noch Sunlicht Gesellschaft (später Lever-Sunlicht). Sunil war neben Coral/Korall (Color-Waschmittel), Omo (Vollwaschmittel) und Comfort/Kuschelweich (Weichspüler) lange Zeit die führenden Waschmittelmarke des Unilever-Konzerns. Doch im Zuge der Konzentration auf einige wenige globale Marken verkaufte Unilever die Marken Kuschelweich (2009) und Sunil (2010) an die Fit GmbH aus Hirschfelde (Fit, Fenjal, Gard, Klarofit, Rei, Sanso).

Text: Toralf Czartowski