Markenlexikon
Brian Hayes, ein früherer Mitarbeiter von Thames Television, gründete 1982 den Versuchs-Satelliten-Sender SATV (Satellite Television), der von London aus über den Satellit Eutelsat1-F1 ein in ganz Europa frei empfangbares Programm (hauptsächlich Musikvideos) ausstrahlte. 1985 beteiligte sich der australisch-britisch-amerikanische Medienkonzern News Corporation (Besitzer: Keith Rupert Murdoch) mehrheitlich an SATV und benannte den Kanal in Sky Channel um und das Unternehmen in Sky Television. Ab 1989 strahlte Sky über den Astra-Satelliten vier verschiedene Kanäle aus (Spielfilme, Nachrichten, Kultur, Unterhaltung), die jedoch nur mit einem speziellen Gerät zu empfangen waren.
1990 schloss sich Sky Television mit British Satellite Broadcasting (BSkyB) zusammen. 1991 strahlte BSkyB die Kanäle Sky Movies, Sky News, Sky One, Sky Sports und The Movie Channel aus. Ab 1993 wurde Sky One verschlüsselt (Pay-TV). Das zur gleichen Zeit eingeführte Pay-TV-Angebot Sky Multichannel Package enthielt weitere Sender wie Bravo, Country Music Television, MTV Europe und Nickelodeon. 1994 kamen Sky Sports 2, Sky Travel und Sky Soap hinzu, 1996 Disney Channel und The History Channel und 1998 Sky Digital über Astra-2-Satelliten (anfangs 140 TV- und Radioprogramme).
Von 2009 bis 2013 erwarb die News Corporation die Mehrheit am deutschen Pay-TV-Anbieter Premiere, der ab 2009 als Sky Deutschland firmierte. Der erste deutsche Pay-TV-Sender war 1991 von der Bertelsmann-Tochter UFA, dem französischen Pay-TV-Sender Canal Plus und dem Schweizer Pay-TV-Kanal Teleclub (Leo Kirch) gegründet worden.
Im Zuge der Aufspaltung der News Corporation in zwei Unternehmen (Verlagsgeschäft, Elektronischen Medien) entstand 2013 das Unternehmen 21st Century Fox, in dem neben der Filmproduktion (20th Century Fox) auch die TV-Sender (Fox, Star TV) und die Beteiligung an BSkyB (Sky) gebündelt waren. 2014 erwarb BSkyB die zuvor von 21st Century Fox direkt gehaltenen Anteile an Sky Deutschland und Sky Italia. Kurz darauf benannte sich BSkyB in Sky um.
Ab 2016 versuchte 21st Century Fox auch die restlichen Anteile von Sky zu übernehmen, was jedoch auf Widerstand bei den britischen Aufsichtsbehörden stieß, die einen zu großen Einfluss der Murdoch-Familie auf die britische Medienlandschaft verhindern wollten. Murdochs Zeitungskonzern News Corporation gehören mehrere einflussreiche britische Zeitungen (The Times, The Sunday Times, The Sun).
2017 erwarb der Disney-Konzern Teile von 21st Century Fox (20th Century Fox). Die Sky-Anteile, die 21st Century Fox nicht gehörten, wurden 2018 von dem US-Telekomkonzern Comcast übernommen. Sky gehört nun Comcast und der Fox Corporation (vorm. 21st Century Fox).
Text: Toralf Czartowski