Markenlexikon

Sennheiser

Ursprungsland: Deutschland

Fritz Sennheiser (1912 – 2010) wollte eigentlich Gartenarchitekt werden. Weil dieser Beruf damals jedoch nicht sonderlich gefragt war, studierte er schließlich an der Technischen Hochschule Berlin Elektro- und Nachrichtentechnik. Nach Abschluss des Studiums arbeitete er ab 1936 als wissenschaftlicher Assistent am Heinrich-Hertz-Institut für Schwingungsforschung, das zur TH Berlin gehörte. 1938 wechselte er zur Technischen Hochschule Hannover, wo er sich mit der Chiffriertechnik beschäftigte.

1945 begann Sennheiser gemeinsam mit sieben Mitarbeitern in seinem »Labor W« (das »W« steht für den Ort Wennebostel, dem damaligen Sitz der Firma) zunächst Strommessgeräte für Siemens zu bauen. Ebenfalls im Auftrag von Siemens entwickelte Sennheiser das Mikrofon DM 1 (1946), das vor allem im Rundfunk zum Einsatz kam. 1958 brachte die inzwischen in Sennheiser Electronic umbenannte Firma die drahtlose Mikrofonanlage Mikroport auf den Markt. Der Durchbruch gelang Sennheiser 1968 mit dem weltweit ersten offenen Kopfhörer HD-414. Dieses für damalige Verhältnisse extrem leichte Modell avancierte in den frühen 1970er Jahren zum meistverkauften HiFi-Kopfhörer der Welt (über eine Million Stück in sechs Jahren).

1982 zog sich der Gründer aus dem Tagesgeschäft zurück und übergab die Geschäftsführung an seinen Sohn Jörg Sennheiser. 1991 erwarb Sennheiser die 1928 in Berlin gegründete Firma Georg Neumann, die mit dem Kondensator-Mikrofon CMV3 (Neumann-Flasche) berühmt geworden ist, und 2005 Klein + Hummel (K+H), einen Hersteller von Lautsprechern und Studiomonitoren. Das Consumergeschäft (Kopfhörer und Soundbars für Endverbraucher) verkaufte Sennheiser 2022 an den Schweizer Hörgerätehersteller Sonova. Sennheiser konzentriert sich nun auf Produkte für Geschäftskunden (Headsets, Kopfhörer, Lautsprecher, Meeting- und Konferenzsysteme, Mikrofone, Studiomonitore, Videokonferenzsysteme).

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Pixabay.com, Public Domain

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