Markenlexikon
Die Minnesota Mining and Manufacturing Company (3M) wurde 1902 von Henry Bryan, Hermon Cable, John Dwan, William McGonagle und Danley Budd in Two Harbors/Minnesota zum Abbau von Korund für die Herstellung von Sandpapier, Schleifscheiben und Schleiftüchern gegründet. Da die Mine jedoch nur wertloses Material zutage förderte, verlegten die Gründer den Firmensitz bald darauf nach Duluth/Minnesota und begannen selbst mit der Herstellung von Sandpapier; das Ausgangsmaterial bezogen sie nun von anderen Minen. 1921 brachte 3M das erste wasserfeste Schleifpapier der Welt auf den Markt (3M Wetordry). 1910 wurde der Hauptsitz des Unternehmens nach St. Paul/Minnesota verlegt, wo er sich noch heute befindet.
1925 entwickelte der 3M-Ingenieur Richard Drew (1899 – 1980) das erste Abdeckklebeband für Autolackierereien. Weil das Band am Anfang nicht richtig klebte, gab es ein Autolackierer dem 3M-Vetreter mit den Worten zurück: »Take this tape back to those Scotch bosses of yours and tell them to put more adhesive on it« – wobei mit »scotch bosses« die geizigen Chefs gemeint waren. Die Schotten waren auch damals schon als geizig verrufen. Aus dieser Begebenheit entstand der Markenname Scotch (engl. Schotten). Später wurde dieser Name auch für Cellophan-Klebebänder (1930), Reflexfolien für Verkehrsschilder (1939; Scotchlite), Audio-Magnetbänder (1947), Foto-Offset-Druckplatten (1951), Videobänder (1954), Imprägnierung für Gewebe und Polster (1956; Scotchgard), Haushaltsschwämme (1959; Scotch-Brite), Einmal-OP-Abdeckungen (1961), transparente Klebebänder (1962; Scotch-Magic), Wundverschlusstreifen (1962), Einmalschutzmasken (1967), Data Cartridges (1972), Wärme-Isolierungen (1979; Thinsulate) und Stützverbände (1980; Scotchcast) verwendet.
Text: Toralf Czartowski