Tory Tordal: Taro Yagur – Kampf um Tanybur

Markenlexikon

Rotkäppchen

Ursprungsland: Deutschland

Die Brüder Moritz und Julius Kloss gründeten 1856 zusammen mit Carl Foerster in Freyburg an der Unstrut, dem Zentrum des mitteldeutschen Weinbaugebietes Saale/Unstrut, eine Weinhandlung. 1857 übernahmen sie die Aktien-Champagnerfabrik in Freyburg. 1858 verließen die ersten Flaschen die Kellerei; sie waren nach der aufwändigen Champagner-Methode hergestellt und kamen unter den Namen Monopol, Crèmant Rosé und Lemartin Frères in den Handel. Da es bereits eine französische Firma gab, die den Namen Monopole verwendete (Heidsieck & Co.), musste sich die Firma 1894 einen neuen Namen einfallen lassen. In Anlehnung an den roten Flaschenverschluss hieß der Sekt fortan Rotkäppchen.

1946 wurde das Unternehmen verstaatlicht und in einen volkseigenen Betrieb umgewandelt. Die enteignete Familie Kloss zog in den Westen und tat sich mit den Nachkommen der Sektkellerei Ohlig in Rüdesheim am Rhein zusammen. Dort wurden nun auch die Marken Kloss & Foerster und Rotkäppchen hergestellt. 1990 kaufte die Treuhandanstalt, damals Eigentümer der Rotkäppchen Sektkellerei, die Marke Rotkäppchen von der Sektkellerei Ohlig zurück.

Rotkäppchen
Rotkäppchen

1993 kam es zur Reprivatisierung; das Management (Gunter Heise, Hans-Jürgen Krieger, Jutta Polomski, Dr. Lutz Lange, Ulrich Wiegel) übernahm sechzig Prozent der GmbH-Anteile, Harald Eckes-Chantré (Eckes-Granini) beteiligte sich mit vierzig Prozent an der Rotkäppchen Sektkellerei; inzwischen gehören ihm 58 Prozent.

2001 erwarb Rotkäppchen die Godefroy H. von Mumm & Co. Sektkellereien (Mumm, Jules Mumm, MM) mit Produktionsstätten in Hochheim am Main und Eltville, wodurch das Unternehmen zum führenden Sekthersteller Deutschlands aufstieg. 2003 übernahm Rotkäppchen-Mumm die Geldermann Privatsektkellerei aus Breisach, 2005 die Markenrechte an der Sektmarke Kloss & Foerster und 2006 das deutsche Spirituosengeschäft von Eckes mit den Marken Chantré, Criss, Echter Nordhäuser, Eckes Edelkirsch, Freixenet, Mariacron, Stock 84, Stroh und Zinn 40. Seit 2006 werden unter der Marke Rotkäppchen auch Weine aus Rheinhessen vertrieben.

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Pixabay.com, Public Domain

www.rotkaeppchen.de