Markenlexikon

Ronson

Ursprungsland: USA

Die von Louis Vincent Aronson (1869 – 1940) gegründete Firma Art Metal Company begann 1886 in New York mit der Herstellung von allerlei Metallwaren, u.a. Tischlampen, Kronleucher, Schmuckkästchen, Spiegelrahmen, Aschenbecher und Uhren, meist mit Chrom- oder Goldüberzug; zuvor hatte der Gründer ein Patent auf das elektrolytische Aufbringen von metallischen Überzügen auf Metallen erhalten. 1897 bekam er ein weiteres Patent für die Herstellung von Sicherheitsstreichhölzern, deren Zündopf Schwefel anstatt Phosphor enthielt. Dadurch ließen sich die Streichhölzer nur an speziellen Reibflächen entzünden. Im gleichen Jahr benannte sich die Firma in Art Metal Works um und verlegte ihren Firmensitz nach Newark/New Jersey.

Ab 1910 stellte Art Metal Works unter dem Markennamen Ronson sogenannte Streich- oder Luntenfeuerzeuge her, die mit Hilfe eines Stücks Auermetall (Cer-Eisen) Funken erzeugten und eine mit Kaliumbichromat und Salpeter getränkte Baumwolllunte zum glühen brachten. Der Durchbruch gelang Art Metal Works 1928 mit dem ersten vollautomatischen Benzin-Feuerzeug (Ronson Banjo); ein Tastendruck öffnete die Löschkappe und drehte gleichzeitig das Reibrad (Slogan: »Press – it's lit, Release – it's out, one finger – one motion«). Im gleichen Jahr ging Art Metal Works unter dem Namen Art Metal Inc. an die Börse. In den 1920er Jahren stellte das Unternehmen auch ein Weile Spielzeuge her, u.a. sprechende Puppen und Telefone sowie funkensprühende Maschinengewehre. Mit der Errichtung einer Fabrik in Kanada begann 1929 die weltweite Expansion. 1930 entstand eine Tochtergesellschaft in Battersea (Großbritannien). Während des 2. Weltkriegs wurden in den Ronson-Werken Teile für die Flugzeugindustrie hergestellt.

1945 benannte sich das Unternehmen in Ronson Art Metal Works Inc. um und 1954 schließlich in Ronson Corporation. In den 1950er und 1960er Jahren produzierte Ronson neben Feuerzeugen und Feuerzeugzubehör (Feuersteine, Feuerzeuggas) auch Teile für die Luft- und Raumfahrtindustrie (Ventile), Lötgeräte, Gasanzünder, Butankochgeräte, Schuhpolitur, Fleckenentferner, Rasierapparate, Zahnbürsten, Haartrockner, Mixer, Tranchiermesser, Dosenöffner und andere Küchengeräte. Zu den erfolgreichsten Ronson-Produkten dieser Zeit gehörten das Gasfeuerzeug Varaflame (1957) mit manuell verstellbarer Flammenhöhe und das Comet (1965), ein Plastikfeuerzeug mit Butanfüllung. 1963 entstand mit Ronson Aviation am Trenton Mercer Airport Trenton/New Jersey ein weiterer Geschäftsbereich (Handel mit Geschäftsreiseflugzeugen, Charter-Service, Flugzeugreparatur). 1970 brachte Ronson Feuerzeuge mit piezoelektrischer und Batterie-Zündung auf den Markt.

In den 1970er Jahren kam das Unternehmen wegen der Flut von billigen Wegwerffeuerzeugen, die die internationalen Märkte überschwemmten, zunehmend in Schwierigkeiten. 1981 verkaufte Ronson die ausländischen Tochtergesellschaften an neue Eigentümer. Die Ronson Corporation (Somerset/New Jersey; Vertriebsgebiete: Nord- und Mittelamerika) und die britische Ronson Limited (Long Buckby/Northamptonshire/England; Afrika, Asien, Europa) sind heute voneinander unabhängige Unternehmen. Unter dem Markennamen Ronson werden seit 1987 von dem britischen Tabakhersteller Gallaher (Benson & Hedges, Silk Cut), der seit 2007 zu Japan Tobacco (Camel, Mild Seven, Winston) gehört, auch Zigaretten und Tabak vermarktet.

Text: Toralf Czartowski

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