Markenlexikon
Die Pringles-Kartoffelchips wurden bereits Ende der 1950er Jahre von dem Procter & Gamble-Chemiker Victor Mills (1896 – 1997), dem späteren Erfinder der Pampers-Wegwerfwindeln, entwickelt. Das Neue an Pringles waren die wieder verschließbaren länglichen Blechdosen, die die Chips frisch hielten und ihr Zerbrechen verhinderten.
Weil Procter & Gamble (Ariel, Dash, Fairy, Lenor, Meister Proper, Pampers, Tide, Vizir) jedoch damals auch noch mit zig anderen Neueinführungen beschäftigt war, kamen die Pringles erst 1968 in den Handel. Und auch von da an dauerte es noch Jahre, bis sich die neue Marke gegen die Konkurrenzprodukte von Frito-Lay (Cheetos, Cracker Jack, Doritos, Fritos, Lay's, Rold Gold, Ruffles, Tostitos) halbwegs durchsetzen konnte.
Der Name kommt von der Pringle Avenue in Finneytown, einem Vorort von Cincinnati/Ohio, wo Procter & Gamble seinen Hauptsitz hat. Die Pringles, deren Vorfahren aus Schottland stammten, gehörten Anfang des 19. Jahrhunderts zu den ersten Familien, die sich im heutigen Madison County, nordöstlich von Cincinnati, niederließen. Das spielte bei der Namensgebung allerdings keine Rolle. Die P&G-Verantwortlichen schauten ganz einfach in ein Telefonbuch von Cincinnati und fanden dort zufällig gerade die Pringle Avenue. In Deutschland gibt es die Marke seit 1997.
Infolge der Neuausrichtung des P&G-Konzerns und der damit verbundenen Fokussierung auf die Bereiche Wasch- und Reinigungsmittel sowie Körperpflegeartikel wurde die Marke Pringles 2012 an den Zerealien- und Snackhersteller Kellogg's verkauft. Zuvor hatte P&G schon andere Nahrungsmittelmarken veräußert (1998 Valensina; 2004 Sunny Delight, Punica; 2008 Folgers Coffee).
Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Pixabay.com, Public Domain