Markenlexikon
In den späten 1940er Jahren gab es für das Geschirrspülen noch keine speziellen Spülmittel. Der Wasch- und Reinigungsmittelhersteller Henkel empfahl seinen Kunden zum Geschirrspülen beispielsweise den Allzweckreiniger Imi oder Feinwaschmittel. In den USA waren zu dieser Zeit bereits Wasch- und Geschirrspülmittel auf Basis synthetischer, waschaktiver Waschrohstoffe im Handel, die nicht nur eine bessere Schmutz- und Fettlöslichkeit aufwiesen, sondern auch hautverträglicher waren als alkalische (basische) Soda-Reinigungsmittel.
1951 brachte die Henkel-Tochter Böhme Chemie (Fewa) dann schließlich ein eigenes synthetisches Spülmittel auf den Markt (ein synthetisches Waschmittel – Persil 59 – folgte erst 1958). Pril (eine Verkürzung von Persil) war zunächst als Pulver erhältlich, erst 1958 folgte die Flüssigvariante. Die ganzen 1950er Jahre über hatte man bei Henkel daran gezweifelt, dass die deutsche Hausfrau ein flüssiges Spülmittel verwenden würde, obwohl sich Unilevers Liz in den USA seit 1953 sehr gut verkaufte und seinen Marktanteil stetig steigern konnte. Dass auch deutsche Frauen kein Problem mit flüssigen Spülmitteln hatten, zeigte sich schon bald. Pril stieg zum Marktführer in Deutschland auf.
In einigen Ländern ist/war Pril auch unter anderen Markennamen bekannt: Dac (Saudi-Arabien), Isi (Algerien), Limipol (Guatemala), Pemolux (Russland), Sky Clean (China), Soad (Israel) und Tolu (Finnland).
Text: Toralf Czartowski