Markenlexikon

Philco

Ursprungsland: USA

Philco, jahrzehntelang einer der führenden US-Radio- und Fernsehgerätehersteller, wurde 1892 Thomas Spencer und Frank S. Marr unter dem Namen The Spencer Company in Philadelphia gegründet, um Bogenlampen herzustellen. Noch im Gründungsjahr benannte sich die Firma in Helios Electric Company um, und dann 1906 noch einmal in Philadelphia Storage Battery Company. Wie der Name schon sagt, produzierte man nun keine Lampen mehr, sondern Batterien. 1919 wurde erstmals der Markenname Philco verwendet. Über Radiobatterien und Radioröhren kam Philco 1930 zum ersten Radiogerät. 1937 begann Philco auch Klima-Anlagen herzustellen (zusammen mit der York Ice Machinery Company). Während des 2. Weltkriegs produzierte die Firma, die ab 1940 offiziell als Philco Corporation firmierte, Radar-Equipment, Vakuum-Röhren und Quartz-Kristalle.

In der Nachkriegszeit gehörte Philco neben RCA und Zenith zu den führenden Fernsehgeräteherstellern der USA. Ab Mitte der 1950er Jahre, als RCA den US-amerikanischen TV-Markt aufmischte, ging es mit Philco allmählich bergab. 1961 wurde die Firma von Ford übernommen (ab 1966 Philco-Ford Corporation); fortan fertigte Philco-Ford Satelliten (Initial Defense Communications Satellite Program) und Kommunikations-Equipment (Worldwide Tracking Network, Mission Control Center Program) für die Raumfahrtprogramme der NASA, Computer für zivile und militärische Anwendungen (Philco 2000 Model 212) und Autoradios für Ford. 1974 verkaufte Ford die Philco-Radio- und Fernsehgeräteproduktion an GTE-Sylvania, die Klimagerätesparte (Philco International) übernahm 1977 White Consolidated Industries. Die Aerospace-Abteilung wurde 1975 in Aeronutronic Ford Corporation umbenannt (ab 1976 Ford Aerospace & Communications Corporation, ab 1988 Ford Aerospace Corporation) und 1990 an Loral Space Systems (heute Lockheed-Martin) verkauft, die Radio- und Fernsehgeräteproduktion übernahm 1981 Philips.

Text: Toralf Czartowski