Markenlexikon
Johannes Eckart gründete 1868 in München eine Firma, die Fruchtsäfte, Gemüse- und Fleischkonserven sowie später auch Trockenkartoffeln herstellte. Werner Eckart (1909 – 1997), der Enkel des Gründers, begann 1949 mit der Produktion von Kartoffelfertigprodukten wie Knödel, Reibekuchen, Kartoffelpuffer und Kartoffelpüree. Der Markenname Pfanni ist ein Akronym aus »Pfanne« und »Fanni« (umgangssprachlich die bodenständige bayerische Köchin).
Ab 1961 vermarktete Pfanni auch Kartoffelchips, Erdnüsse und Erdnussflips. 1972 gründeten Pfanni und der Kölner Zucker- und Snackhersteller Pfeifer & Langen (Chipsfrisch, Kölner Zucker) das Jointventure Funny-Frisch, das sich 1977 mit Chio-Chips zur Convent Gruppe zusammenschloss. Aus diesem Unternehmen ging nach weiteren Übernahmen die Firma Intersnack (Chio, Chipsfrisch, Felix, Funny-Frisch, Goldfischli, Pittjes, Pom-Bär, Ültje) hervor.
1967 erwarb Pfanni das Spreda-Werk in Cloppenburg (Niedersachsen) und kam damit auch in den Besitz des 1963 errichteten 76 Meter hohen Spreda-Sprühturms, der nun zum Pfanni-Turm wurde. Spreda hatte zuvor ähnliche Kartoffelprodukte wie Pfanni hergestellt.
1993 wurde Pfanni von dem Nahrungsmittelunternehmen CPC Deutschland (Knorr, Maizena, Mazola, Mondamin) übernommen, eine Tochtergesellschaft des US-Konzerns CPC International (Corn Products Company). 1996 verlagerte CPC die Pfanni-Produktion von München nach Stavenhagen (Mecklenburg-Vorpommern), das Werk in Cloppenburg wurde im Jahr 2000 an Emsland Food verkauft.
1998 veräußerte CPC seine Maisproduktion und benannte sich anschließend in Bestfoods um. 2000 erwarb der niederländisch-britische Konsumgüterkonzern Unilever (Axe, Bertolli, Bifi, Coral, Domestos, Dove, Impulse, Langnese, Lätta, Lipton, Lux, Omo, Rama, Rexona, Slim Fast, Signal, Sunil) den Bestfoods-Konzern – und damit auch die Marken Knorr, Maizena, Mazola, Mondamin und Pfanni. 2020 verkaufte Unilever das Werk in Stavenhagen an den niederländischen Kartoffelverarbeiter Aviko-Rixona, der die Pfanni-Produkte nun herstellt. Die Marke Pfanni und der Vertrieb blieben bei Unilever.
Text: Toralf Czartowski