Markenlexikon
Die Zigarettenmarke Peer Export wurde 1960 von Cigarettenfabrik Kristinus München/Speyer (Gloria, Prince of Wales, Windsor) auf den Markt gebracht. Sie richtete sich an die gleiche Zielgruppe wie die südafrikanische Zigarette Peter Stuyvesant, die in Deutschland vom Konkurrenten Reemtsma aus Hamburg (Astor, Atika, Ernte 23, R6, Reval, Roth-Händle) produzierte wurde. Die Werbung (Slogan: »Die Welt der Peer Export«) sprach wie auch bei der Peter Stuyvesant vor allem ein reisefreudiges Publikum an, dass sich von Internationalität angesprochen fühlte. Andererseits wurden mit Peer Export auch Raucher außerhalb Deutschlands als Kunden gewonnen (Slogan: Eine deutsche Qualitätscigarette für den Weltmarkt). Der Name Peer (von lat. par = gleich, ebenbürtig) spielt auf die Peers, die Angehörigen des britischen Hochadels an.
Bereits seit 1957 gehörte die 1949 von Friedrich Kristinus gegründete Firma zum Bremer Tabakhersteller Martin Brinkmann (Lux Filter, Texas). Friedrich Kristinus war der Schwager des damaligen Brinkmann-Eigentümers Wolfgang Ritter. Der größte Erfolg gelang Kristinus ab 1962 mit der Leichtzigarette Lord Extra. Von Peer gab es auch eine Langvariante (Peer 100).
Von 1966 bis 1972 wurde Martin Brinkmann von der südafrikanischen Rembrandt Tobacco Company (Carreras, Dunhill, Peter Styuvesant, Rembrandt van Rijn, Rothmans) übernommen und in die britische Holding Rothmans International eingegliedert. Ende der 1960er Jahre war das Bremer Werk die größte Tabakfabrik Europas und die drittgrößte der Welt.
Infolge der Fusion von British American Tobacco (Benson & Hedges, HB, Kent, Kim, Kool, Krone, Lucky Strike, Pall Mall) und Rothmans International im Jahr 1999 ging die Marke Peer Export in den Besitz des BAT-Konzerns über.
Text: Toralf Czartowski