Markenlexikon
George Safford Parker (1863 – 1937) arbeitete zunächst als Lehrer an der Valentine School of Telegraphy in Janesville/Wisconsin. Um seinen kargen Lohn aufzubessern, verkaufte er nebenbei Füllfederhalter der John Holland Fountain Pen Company an seine Studenten. Wie bei den meisten Schreibgeräten dieser Zeit, gab es jedoch ständig Probleme mit dem Tintenfluss, sodass er mehr mit der Reparatur der Füller als mit deren Verkauf beschäftigt war. Schließlich gründete er 1888 eine eigene Firma, die Parker Pen Company, um endlich funktionierende Schreibgeräte herstellen zu können.
1894 brachte Parker den Lucky Curve mit kontrolliertem, gleichmäßigem Tintenfluss auf den Markt, der bald zum meistverkauften Füller der USA avancierte. 1921 kam mit dem Duofold ein weiteres Erfolgsmodell auf den Markt, das neue Maßstäbe in Technik und Design setzte und zum Vorbild für alle anderen Hersteller wurde. 1924 eröffnete Parker in Großbritannien eine Niederlassung und 1940 auch eine neue Produktionsstätte. 1953 entstand eine weitere europäische Niederlassung in Frankreich.
1954 kam der berühmteste Parker auf den Markt, der Kugelschreiber Jotter, der bis heute hergestellt wird. Bei diesem Modell drehte sich die Mine bei jedem Schaltvorgang um neunzig Grad, was eine einseitige Abnutzung des Kugelbettes verhinderte. 1957 wurde die glatte Stahlkugel durch eine texturierte Kugel aus Wolframkarbid ersetzt. 1985 wurde der Hauptsitz von Parker nach Großbritannien verlegt. 1993 ging Parker in den Besitz des Rasiergeräteherstellers Gillette über, und 1999 schloss man die Produktionsstätten in Janesville. Parker-Schreibgeräte werden heute nur noch in Großbritannien und Frankreich produziert.
Seit 2001 gehört Parker zum Newell-Rubbermaid-Konzern (Rotring, Sanford, Sharpie, Waterman).
Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Public Domain