Markenlexikon

Panasonic

Ursprungsland: Japan

Konosuke Matsushita (1894 – 1989) arbeitete zunächst bei einem Fahrradhändler. 1910 ging er zur Osaka Electric Light Company, wo er als Elektriker ausgebildet wurde. 1917 begann er zusammen mit seiner Frau und seinem Schwager Toshio Iue Glühlampenfassungen herzustellen. Ein Jahr später gründete er in Osaka eine eigen Elektrofirma. Großen Erfolg hatte Matsushita Electric ab 1923 mit batteriebetriebenen Fahrradlampen, die allerdings selten ein Fahrrad zu Gesicht bekamen, weil sie die Kunden meist als Taschenlampen verwendeten. Verkauft wurden die Produkte ab 1927 unter dem Markennamen National. 1933 errichtete die Firma eine neue Fabrikanlage in Kadoma, nordöstlich von Osaka, wo sich heute auch der Firmensitz befindet.

Nach und nach erweiterte die Firma ihr Sortiment um Bügeleisen (1927), Batterien (1931), Radiogeräte (1931), Elektromotoren (1934), Heizgeräte (1934), Waschmaschinen (1951), Fernsehgeräte (1952), Kühlschränke (1953), Kofferradios (1954), Reiskocher (1956), Tonbandgeräte (1958), Heimklimageräte (1958), Farbfernseher (1960), Faxgeräte (1962), Mikrowellenöfen (1966), Radiorekorder (1967), Plattenspieler (1970), Videorekorder (1977), Home-Computer (1981) und Personal-Computer (1983).

Mitte der 1950er Jahre gingen die ersten Produkte in den Export, zunächst in andere asiatische Länder und ab 1959 in die USA. 1955 führte man für den Export von Lautsprechern den Markennamen PanaSonic ein, der sich aus den Worten »pan« (altgriech. alles, gesamt, vollständig) und »sonic« (engl. Schallwellen) zusammensetzt. Ab 1979 wurde die Marke Panasonic – anfangs noch National-Panasonic – auch in Europa verwendet, in Japan erst ab 1986.

Panasonic
Panasonic

1960 führte Konosuke Matsushita in seinen Werken als erster Unternehmer in Japan die Fünf-Tage-Woche ein. Auf die oft gestellte Frage, was ihn zu diesem damals revolutionären Schritt bewogen habe, hatte er eine plausible Erklärung: »Meine Mitarbeiter müssen Zeit haben, das Geld das sie bei mir verdienen, für meine Produkte auszugeben.«

Für die Vermarktung hochwertiger HiFi-Geräte führte Matsushita 1965 die Marke Technics ein. 1974 erwarb Matsushita Electric von Motorola den Geschäftsbereich Radio- und Fernsehgeräte mit der Marke Quasar und die dazugehörigen Werke in Pontiac/Illinois (USA), Franklin Park/Illinois (USA) und Markham/Ontario (Kanada). Von 1979 bis 1982 entwickelte Matsushita Electric gemeinsam mit Philips, Sony, Toshiba und Texas Instruments die Audio-Compact Disc (CD), einen optischen Speicher zur digitalen Speicherung von Musik. Seit 2001 vermarktet Panasonic Digitalkameras (Kompaktkameras, Bridgekameras, Systemkameras, Spiegelreflexkameras) unter dem Markennamen Lumix.

2008 benannte sich die Matsushita Electric nach ihrer bekanntesten Marke in Panasonic Corporation (Panasonikku Kabushiki-gaisha) um. Von 2009 bis 2011 übernahm Panasonic den japanischen Konkurrenten Sanyo Electric, den Konosuke Matsushitas Schwager Toshio Iue 1947 in Osaka gegründet hatte. Außerdem war Matsushita/Panasonic eine Zeitlang an JVC (1954 – 2007) und Tesla Motors (2010 – 2021) beteiligt.

Panasonic stellt eine Vielzahl von Produkten her, u.a. Audiogeräte, Batterien, Computerbauteile, Digitalkameras, Eelektromotoren, Fahrzeugzubehör, Gesundheitstechnik, Halbleiter, Haushaltsgeräte, Leuchtmittel, Smartphones und TV-Geräte. Das Unternehmen war von 2017 bis 2020 auch für die Produktion der Batteriezellen in Teslas Gigfactories 1 und 2 in Reno/Nevada und Buffalo/New York zuständig.

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Pixabay.com, Public Domain