Markenlexikon
Mit dem Computerhersteller Hewlett-Packard oder den Bell-Telefongesellschaften hat diese Firma nichts zu tun. Packard-Bell war ein kleiner Radiogerätehersteller, der 1926 von Leon Packard und Herbert Bell in Los Angeles gegründet worden war. In den 1950er Jahren produzierte Packard-Bell auch Fernseher, wurde dann aber 1968 von dem Elektronikkonzern Teledyne übernommen.
1986 erwarb der ehemalige israelische Panzerfahrer Beny Alagem von Teledyne die Packard-Bell-Markenrechte und gründete 1987 in Sacramento/California eine Computerfirma, die vor allem mit billigen IBM-kompatiblen Personal Computern auf sich aufmerksam machte. Mitte der 1990er Jahre war Packard-Bell der führende US-Computerverkäufer.
1996 wurde das Unternehmen vom japanischen Elektronikkonzern NEC übernommen und mit der Bull-Tochter Zenith Data Systems zusammengeschlossen (NEC hatte sich gerade an Bull beteiligt). Infolge stetig sinkender Marktanteile nahm NEC die Marke Packard-Bell 2000 vom US-Markt. In Afrika, Asien (außer Japan und China), Europa und Südamerika verkaufte NEC jedoch weiterhin preiswerte PCs und Notebooks unter dem Packard-Bell-Label.
2006 veräußerte NEC Packard-Bell an den chinesischen Geschäftsmann Lap Shun (John) Hui, der 1998 die PC-Firma eMachines gegründet aber inzwischen an Gateway verkauft hatte. 2008 wurde Packard-Bell von Acer übernommen, dem seit 2007 auch Gateway gehörte. Eine Zeit lang wurde die Marke Packard-Bell noch in Afrika, Europa und im Nahen Osten verwendet.
Text: Toralf Czartowski