Markenlexikon

Oreo

Ursprungsland: USA

In den 1890er Jahren schlossen sich hunderte Bäckereien an der Nordostküste und im Mittelwesten der USA zu mehreren Unternehmen zusammen, aus denen 1898 die National Biscuit Company (Nabisco) hervorging. Nabisco brachte im Laufe der Jahrzehnte eine Reihe von Keksen, Süßgebäck und Knabberartikeln auf den Markt, die sich vor allem in Nordamerika großer Beliebtheit erfreuten: Barnum's Animal Crackers (ab 1902), Chips Ahoy! (ab 1963), Lorna Doone (ab 1912), Mallomars (ab 1913), Nilla (ab 1967), Nutter Butter (ab 1969), Oreo (ab 1912), Ritz Crackers (ab 1934), Teddy Grahams (ab 1988) und Uneeda (ab 1898).

Den dunklen Kakao-Doppelkeks Oreo gab es anfangs in zwei Varianten, eine mit einer festen Vanillecreme-Füllung und eine weitere mit Zitronen-Baiser (wurde 1924 eingestellt). Vorbild war ein fast identischer Keks (Hydrox) der Firma Loose-Wiles, den es seit 1908 gab. Joseph Loose, einer der Firmengründer, saß bis 1902 im Aufsichtsrat von Nabisco, dann verkaufte er jedoch seine Anteile und gründete in Kansas City eine neue Firma. Beide Unternehmen, Nabisco und Loose-Wiles (ab 1946 Sunshine Biscuits) brachten auch später noch ähnliche Produkte mit fast gleich klingenden Markennamen auf den Markt.

Oreo
Oreo

Anfangs hieß der Doppelkeks Oreo Biscuit, 1921 wurde er in Oreo Sandwich umgetauft, 1937 dann in Oreo Creme Sandwich und ab 1974 hieß er Oreo Chocolate Sandwich Cookie. Inzwischen wird nur noch der Name Oreo verwendet. Was der Name Oreo ursprünglich bedeutete, weiß nicht einmal mehr der Hersteller. Es gibt mehrere Erklärungen. Am häufigsten wird die Herleitung von dem altgriechischen Wort »Oros« (Berg) erwähnt; vielleicht weil die ersten Kekse noch eine leicht hügelige Form hatten, wie der Pitcher’s Mound beim Baseball.

Die Herstellerfirma Nabisco wechselte seit Mitte der 1980er Jahre mehrmals den Eigentümer (1985 R. J. Reynolds Industries, 1986 RJR-Nabisco, 1999 Nabisco, 2000 Altria Group, 2001 Kraft Foods) und gehört heute zum Süßwarenkonzern Mondelēz International (Cadbury, Chips Ahoy, Côte d'Or, Freia, LU, Marabou, Milka, Mikado, Ritz Cracker, Toblerone, TUC), der 2012 aus der Aufteilung von Kraft Foods in zwei Unternehmen entstand.

Die Produktion der Hydrox Cookies wurde 1999 von Keebler/Sunshine Biscuits eingestellt und durch ein ähnliches Produkt (Droxies) ersetzt, das dann 2003 ebenfalls wieder verschwand. Seit 2015 werden Hydrox Cookies von Leaf Brands in Vernon/California hergestellt, nachdem diese Firma die Markenrechte von Kellogg's erworben hatte (Keebler/Sunshine gehörte ab 2001 zu Kellogg's).

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Public Domain