Markenlexikon

Olay / Olaz

inkl. Oil of Olay, Oil of Olaz, Oil of Ulay, Oil of Ulan

Ursprungsland: Südafrika

Anfang der 1940er Jahre entwickelte der frühere Unilever-Chemiker Graham Gordon Wulff gemeinsam mit seiner Frau Dinah in Durban (Südafrika) eine Flüssigcreme, die für die Behandlung von Brandwunden britischer Piloten während des 2. Weltkriegs gedacht war. 1952 brachten Wulff und der frühere Werbetexter Shaun Adams Lowe eine verfeinerte Variante unter dem mysteriös klingenden Namen Oil of Ulay, der die Öl-Essenz einer exotischen Pflanze suggerieren sollte, in Südafrika auf den Markt. In den ersten Jahren wurde die Creme noch direkt an der Haustür der Konsumenten verkauft.

Ende der 1950er Jahre trat Oil of Ulay seinen Siegeszug um die Welt an (1957 Australien, 1962 USA/Großbritannien, 1965 Kanada, 1966 Deutschland), teilweise unter anderen Namen wie Oil of Olay (Indien, Kanada, Mexiko, USA), Oil of Olaz (Belgien, Deutschland, Italien, Niederlande, Österreich, Schweiz) oder Oil of Ulan (Australien, China, Hongkong, Malaysia, Neuseeland, Thailand), die den sprachlichen Gewohnheiten der jeweiligen Länder angepasst waren.

1970, drei Jahre nachdem sein Partner verstorben war, verkaufte Graham Wulff die Adams Group und die Marke Oil of Olay/Ulay/Olaz an den US-Pharmahersteller Richardson-Merrell (ab 1981 Richardson-Vicks), den Hersteller der Vicks-/Wick-Erkältungsprodukte. Richardson-Vicks wurde 1985 von dem US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (Ariel, Blend-A-Med, Charmin, Crest, Dash, Downy, Fairy, Febreze, Ivory, Lenor, Meister Proper, Pampers, Pantene, Tide, Vizir)) übernommen.

Weil man die Assoziation zu öliger Haut vermeiden wollte, heißt die Marke seit 2000 in vielen Ländern nur noch Olay bzw. Olaz. Inzwischen gibt es von Olay eine ganze Reihe von Hautpflege- und Hautreinigungsprodukten (Waschgel, Reinigungsmilch, Gesichtswasser, Nachtcreme, Tagescreme, Handcreme, Feuchtigkeitscreme).

Text: Toralf Czartowski