Markenlexikon
Der erste Obi-Baumarkt wurde 1970 von dem Werkzeuggroßhandels-Unternehmen Emil Lux (1918 – 2005) aus Wermelskirchen im Einkaufszentrum Alstertal in Hamburg-Poppenbüttel eröffnet. Den Namen Obi (so sprechen Franzosen das Wort »Hobby« aus) hatten sich die Gesellschafter Emil Lux und Manfred Maus (* 1935) von einem gleichnamigen französischen Baumarkt entliehen, der kurz zuvor in Marseille eröffnet hatte. Maus flog nach Marseille und sicherte sich für 3000 Franc die deutschen Namensrechte; inzwischen besitzt Obi die weltweiten Rechte, außer in Frankreich. Obi war der erste deutsche Heimwerkermarkt, der seinen Kunden ein breites Sortiment der unterschiedlichsten Artikel aus einer Hand anbot. Vorher gab es Schrauben und Nägel im Eisenwarengeschäft, Holz beim Holzhändler und Farben und Tapeten im Farbenfachgeschäft. Daher kam auch der spätere Werbeslogan »Bei Eisen-Karl oder bei Obi«. Die Idee dazu stammte aus den USA, wo es bereits seit längerem sogenannte Home-Center gab. Auch das Franchising, das Obi erstmals in Deutschland einführte, stammte aus Amerika. 1985 wurde Obi mehrheitlich von der Tengelmann-Gruppe übernommen. Heute gibt es rund 500 Obi-Baumärkte in Bosnien-Herzegowina, Deutschland, Italien, Österreich, Polen, Schweiz, Slowenien, Tschechien und Ungarn. Die 38 französischen Obi-Baumärkte gehören seit 2002 zur Leroy-Merlin S.A.
Text: Toralf Czartowski