Markenlexikon
Der Nestlé-Ingenieur Eric Favre entwickelte 1976 ein Portionskaffee-System, das allerdings erst 1986 unter dem Namen Nespresso in den Handel kam. Nestlé selbst fertigt nur die Kaffeekapseln, die Maschinen werden von dem Schweizer OEM-Hersteller Eugster/Frismag produziert und unter bekannten Marken wie Alessi, Saeco, Jura, De’Longhi, Koenig, Krups, Miele oder Siemens vertrieben.
Der Erfolg des Nespresso-Systems ab den 1990er Jahren führte dazu, dass auch andere Unternehmen eigene Portionskaffeemaschinen entwickelten, die mit Kaffepads oder -kapseln arbeiten: 1997 Keurig (K-Cup), 2001 Douwe Egberts/Philips (Senseo) sowie 2004 Kraft (Tassimo) und Melitta (MyCup).
Die Portionierungssysteme waren für die Hersteller eine Goldgrube, solange die Patente noch liefen und niemand sonst billigere Austauschkapseln herstellen durfte. Die Kaffeeportionen von den Originalherstellern sind wesentlich teurer als die gleiche Menge normaler Kaffee. Als Problem erwiesen sich jedoch die Kapseln, die größtenteils aus energieintensivem Aluminium und/oder Kunststoff bestehen und lange Zeit kaum recycelt wurden. Lediglich die Pads einiger weniger Hersteller wie Senseo bestehen aus kompostierbarem Papier.
Nestlé brachte 2005 mit Nescafé Dolce Gusto noch ein weiteres Kapselsystem auf den Markt.
Text: Toralf Czartowski • Fotos: Pixabay.com, Public Domain