Markenlexikon
Der Schlossermeister Carl Andreas Neff gründete 1877 in Bretten (Baden) eine Herd- und Ofenfabrik. Zunächst stellte die Firma Kohleherde und Waschkesselherde her. 1885 kamen kohlebeheizte Konditorei-Backöfen dazu, 1910 Großküchenherde mit Wasserbädern, 1914 Gasherde und 1930 Elektro-Öfen. 1957 brachte Neff den ersten Mikrowellenherd Europas auf den Markt, 1961 folgten die ersten Einbaubacköfen. Zu dieser Zeit war Neff der größte europäische Hersteller von Elektroherden mit 2.500 Mitarbeitern und Werken in Bretten, Bruchsal, Ittlingen und Rinklingen. Die Neff-Herde wurden in knapp fünfzig Länder der Welt exportiert.
Nach dem Erwerb der insolventen Firma Juncker & Ruh aus Karlsruhe (1965) geriet das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten, die dazu führten, dass Alfred Neff die Mehrheit der Neff-Werke 1968 an den Elektrokonzern AEG-Telefunken veräußerte. Nachdem AEG-Telefunken 1982 Vergleich angemeldet hatte, wurde Neff an das Bosch-Siemens-Jointventure BSH München (Bosch-Siemens Hausgeräte) verkauft, was dazu führte, dass BSH den Neff-Firmensitz nach München verlegte.
Im BSH-Werk Bretten werden heute vor allem Einbaubacköfen, Einbauherde und Dunstabzugshauben hergestellt. Alle anderen Neff-Produkte wie Einbaugefrierschränke, Einbaugeschirrspüler, Einbaukühlschränke, Einbauwaschmaschinen, Einbauwäschetrockner und Mikrowellengeräte kommen aus anderen BSH-Werken. Seit 2014 befindet sich BSH (Bosch, Constructa, Junkers, Neff, Siemens) vollständig im Besitz von Bosch.
Text: Toralf Czartowski