Markenlexikon
Das erste Deodorant (lat. Entriecher) auf Basis von Zinksalbe wurde 1888 in Philadelphia entwickelt. Der Name des Erfinders ist unbekannt, da er das Produkt namens Mum von seinem Kindermädchen verkaufen ließ, deren Kosename Mum gewesen sein soll. 1931 erwarb der Pharmahersteller Bristol-Myers den Markennamen und das Herstellungspatent von der Mum Manufacturing Co. (Philadelphia). Ende der 1940er Jahre entwickelte die Bristol-Myers-Mitarbeiterin Helen Barnett Diserens das Roll-On-Deo (Deoroller); die Idee lieferte ihr der Kugelschreiber. 1952 kam es auf den Markt. 1965 folgte das erste Deo-Spray. Ende der 1960er Jahre war Mum noch einmal Vorreiter in der Deodorant-Entwicklung; die Firma brachte das erste parfümierte Deodorant auf den Markt (Mum 21). Besonders erfolgreich wurde Mum in den 1980er Jahren mit seinen Roll-ons, als Deo-Sprays wegen des darin enthaltenen FCKW in Veruf geraten waren. In den 1990er Jahren ging es mit der Marke jedoch stetig bergab, da sich Bristol-Myers-Squibb nun verstärkt dem profitableren Pharmageschäft zuwandte und die Investitionen in das Körperpflegegeschäft immer weiter zurückfuhr. 2001 verkaufte Bristol-Myers-Squibb sein Kosmetik- und Körperpflegegeschäft (Clairol, Mum) schließlich an den US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (Ariel, Blend-A-Med, Lenor, Meister Proper, Pampers, Tide, Wick), der die Marke an die Schweizer Firma Doetsch Grether AG aus Basel (Fenjal) lizensierte, zunächst für die Schweiz (2004), 2008 für Europa und den Mittleren Osten und 2017 für Australien und Neuseeland.
Text: Toralf Czartowski