Markenlexikon
Die Ursprünge dieser Marke gehen auf die 1872 von Alden Swan und Charles Finch gegründete Firma Swan and Finch aus New York zurück, die zunächst Walöl für Lampen herstellte. Die Herstellerfirma führt ihre Gründung sogar bis 1853 zurück, als Willian T. De Forest in New York eine Handelsfirma für Pottwalöl gründete. Charles Finch, der die Firma später übernahm, war einer seiner Verkäufer.
Als die Ära der Verbrennungsmotoren begann, spezialisierte sich das Unternehmen, das eine Zeitlang zu Rockfellers Stanard Oil Company gehörte, auf Schmieröle auf Erdölbasis, u. a. für Schiffsmotoren (Atlas, Marinul), Textilmaschinen (Slo-Flo, Textul), Flugzeugmotoren (Aerul), Automobilmotoren (Motul, Gearese) und Achsen von Eisenbahnwaggons (Astestese). Der Markenname Motul entstand aus den beiden Worten »Motor« und »Lubricant« (= Schmiermittel).
1932 importierte der Franzose Ernst Zaugg über seine Firma Supra Penn (Bobigny) die Motul-Produkte erstmals nach Europa. 1953 kam mit Motul Century das erste Mehrbereichs-Schmieröl auf den europäischen Markt. Als Swan-Finch Oil 1958 in Konkurs ging, erwarb Zaugg schließlich die weltweiten Rechte an der Marke Motul. Damit wurde Motul ein französisches Unternehmen.
1971 war Motul einer der ersten Schmierstoffhersteller, der ein vollsynthetisches Schmieröl für Viertaktmotoren auf den Markt brachte (Motul Century 300V).
Motul mit Sitz in Bobigny, rund fünf Kilometer nordöstlich von Paris, gehört heute neben Bardahl, BP (Castrol), Chevron (Texaco Havoline), ExxonMobil (Mobil 1), Shell (Helix), Total (Elf Moto) und Valvoline zu den weltweit führenden Schmierstoffherstellern.
Text: Toralf Czartowski