Markenlexikon

Moto-Guzzi

Ursprungsland: Italien

Der Motorenschlosser Carlo Guzzi (1888 – 1964) und der Pilot Giorgio Parodi (1897 – 1955) lernten sich während des Ersten Weltkriegs an der italienisch-österreichischen Front kennen; Guzzi wartete das Flugzeug Parodis. Da beide eine große Leidenschaft für Motorräder hatten, taten sie sich nach dem Ende des Krieges zusammen und gründeten in Mandello del Lario eine gemeinsame Firma. Guzzi übernahm den technischen Part und Parodi, der einer reichen Reeder-Familie entstammte, den finanziellen.

1921 war das erste Motorrad fertig. Zunächst sollte die Maschine Guzzi-Parodi heißen, doch dann bekam sie schließlich den Namen Moto Guzzi. Um die Marke bekannt zu machen, wurde bereits das erste Modell (Tipo Normale) recht erfolgreich auf verschiedenen Rennveranstaltungen eingesetzt. Das blieb jahrzehntelang so und Moto Guzzi wurde einer der weltgrößten Hersteller von Motorrädern, Mopeds, Motorrollern und Dreirädern. Erst als in den 1960er Jahren die Motorräder von den Autos verdrängt wurden und immer mehr Hersteller aufgeben mussten, kam auch Moto Guzzi in Schwierigkeiten.

Moto-Guzzi
Moto-Guzzi

1967, drei Jahre nach dem Tod Carlo Guzzis, wurde die Firma von dem Staatsunternehmen Società Esercizio Industrie Moto Meccaniche (SEIMM) übernommen. Im gleichen Jahr kam die V2 (1967 – 1974) mit längs eingebauten luftgekühlten V2-Viertaktmotor und Kardanantrieb auf den Markt. Diese Bauform ist bis heute charakteristisch für Moto Guzzi.

1973 erwarb der Sportwagenhersteller De Tomaso, der ein Jahr zuvor bereits Benelli gekauft hatte, SEIMM und damit auch Moto Guzzi. 1988 wurden Benelli und Moto Guzzi zusammengeschlossen (G.B.M. Guzzi Benelli Moto). 2000 übernahm Aprilia die Motorradhersteller Moto Guzzi und Laverda, kam dann aber selbst in finanzielle Schwierigkeiten, die dazu führten, dass Ivano Beggio, der Sohn des Aprilia-Gründers, die Firma an 2004 an den größten europäischen Motorradhersteller Piaggio (Gilera, Puch, Vespa) verkaufen musste.

Moto-Guzzi produziert in Mandello del Lario Naked Bikes, Reisenduros und Sporttourer mit luft- und wassergekühlten V2-Viertaktmotoren, Kardanantrieb und Hubraumgrößen zwischen 750 und 1400 Kubikzentimetern.

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Pixabay.com, Public Domain