Markenlexikon

Mild Seven / Mevius

Ursprungsland: Japan

Die japanischen Regierung rief 1949 die staatliche Monopolgesellschaft Japan Tobacco and Salt Public Corporation ins Leben. 1957 brachte das Unternehmen die Marke Hope auf den Markt, die erste japanische Filterzigarette. Gut zehn Jahre nach der Einführung war diese Marke eine der weltweit am meisten verkauften Zigaretten, was vor allem daran lag, dass in Asien traditionell besonders viel geraucht wird.

1977 kam mit Mild Seven ein weiterer Bestseller auf den Markt. Diese Marke schaffte 1981 sogar die weltweite Spitzenposition – noch vor Marlboro, die in Japan ebenfalls von JT in Lizenz vertrieben wurde. In Europa ist Mild Seven seit 1994 eher durch seine hellblauen Werbeaufkleber auf den Formel-1-Rennwagen des Benetton-Teams bekannt. In den USA fristete sie dagegen ein Dasein als Discountmarke.

1985 endete in Japan das staatliche Tabakmonopol und die Regierung verkaufte die Staatsanteile nach und nach an private Investoren. Seit dieser Zeit heißt das Unternehmen Nihon Tabako Sangyo Kabushiki-gaisha bzw. Japan Tobacco (JT).

1999 erwarb JT die internationalen Herstellungs- und Vertriebsrechte für die Reynolds-Marken Camel, Winston, Salem/Reyno und Doral. Die Schweizer Tochtergesellschaft des US-Tabakkonzerns R. J. Reynolds Tobacco wurde daraufhin in JT International umbenannt.

2007 erwarb JT den britischen Tabakhersteller Gallaher (Amber Leaf, Benson & Hedges, Condor, Hamlet Cigars, Kensitas Club, LD, Mayfair, Old Holborn, Silk Cut, Sobranie, Sovereign, Ronson), dem seit 2002 auch das frühere staatliche österreichische Tabakunternehmen Austria Tabakwerke (A3, Belvedere, Falk, Hobby, Memphis, Milde Sorte, Nil, Smart, Virginia) gehörte. Daneben produziert das Unternehmen pharmazeutische Produkte (seit 1987), Nahrungsmittel (seit 1998) und betreibt in Japan mehrere Burger-King-Restaurants (seit 1996).

Da Bezeichnungen wie »Lights«, »Leicht« oder »Mild« in Zusammenhang mit Tabakprodukten inzwischen verboten sind, wurde Mild Seven 2013 in Mevius umbenannt.

Text: Toralf Czartowski