Markenlexikon

Metz

Ursprungsland: Deutschland

Nachdem der Ingenieur Paul Metz (1911 – 1993) einige Zeit das Entwicklungslabor der Nürnberger Schraubenfabrik (NSF) geleitet hatte, machte er sich 1938 mit der Firma Transformatoren- und Apparatebau Metz (TAM) in Nürnberg selbstständig. Schon ein knappes Jahr später zog das Unternehmen nach Fürth in eine ehemalige Spiegelfabrik um. Zu den ersten Kunden zählte u.a. der Optikhersteller Carl Zeiss.

1947 nahm Metz die Produktion von Kurzwellen-Sendern/Empfängern und Funktechnik auf, 1950 kamen die ersten Radiogeräte auf den Markt, u.a. das Metz Baby, das damals kleinste Kofferradio der Welt (in der Größe einer Zigarrenkiste). Weitere Produkte waren Elektronenblitzgeräte für Fotoapparate (ab 1951; anfangs im Auftrag von Agfa und Carl Braun), Radio-Plattenspieler-Kombinationen (ab 1954), Fernsehgeräte (1955), HiFi-Geräte (ab 1958), Tonbandgeräte (ab 1966), Farbfernsehgeräte (ab 1967), Videorekorder (ab 1979) und Camcorder (1986). Besonders erfolgreich wurde Metz mit seinen Elektronenblitzgeräten (Mecablitz), die weltweit millionfach verkauft werden konnten. 1966 errichtete das Unternehmen ein neues Werk in Zirndorf, einer Nachbarstadt von Fürth.

Nach dem Tod des Gründers 1993 wurde das Unternehmen bis 2010 von seiner Witwe Helene Metz weitergeführt. Die Metz-Produkte, die es bis zuletzt nur im Fachhandel zu kaufen gab, waren von Anfang an im oberen Preissegment angesiedelt – ähnlich wie die von Loewe. Metz, Loewe und Technisat sind zudem die letzten Fernsehgeräte-Produzenten, die in Deutschland noch produzieren. Der Kostendruck durch die asiatische Konkurrenz führte jedoch Ende 2014 zur Insolvenz der Metz Werke. Ein halbes Jahr später wurde die Firma von dem chinesischen TV-Gerätehersteller Skyworth aus Shenzhen übernommen und in Metz Consumer Electronics umbenannt. Die Geschäftsbereiche Blitzgeräte und Kunststofftechnik gingen an die Firma Daum Electronic aus Fürth (Fitnessgeräte, Antriebstechnik für Fahrradergometer und E-Bikes).

Text: Toralf Czartowski