Markenlexikon

Maersk

Ursprungsland: Dänemark

Der dänische Kapitän Peter Maersk Møller (1836 – 1927) und sein Sohn Arnold Peter Møller (1876 – 1965) gründeten 1904 in Svendborg die Reederei Aktieselskabet Dampskibsselskabet Svendborg. Aus bilanztechnischen Gründen rief A. P. Møller 1912 eine weitere Firma, die Dampskibsselskabet af 1912 Aktieselskab, ins Leben. 1918/1919 errichtete A. P. Møller die Werft Odense Staalskibsværft (Odense Steel Shipyard). 1928 entstand die Tochtergesellschaft Maersk Line, deren sechs Schiffe, u. a. auch Tanker, zwischen den USA (Ost- und Westküste) und Fernost (China, Japan) verkehrten. 1962 erhielt Maersk die Konzession zur Exploration und Förderung von Rohstoffen auf dem dänischen Meeresboden. Nach dem Tod von Arnold Peter Møller übernahm sein Sohn Maersk McKinney Møller 1965 die Leitung des Familienunternehmens.

Als sich das zeit- und kostensparende Containersystem der US-Reederei Sea-Land in den 1960er Jahren weltweit durchgesetzt hatte, stieg Maersk ebenfalls in diesen Bereich ein. Zunächst 1963 mit dem Semicontainerschiff Tobias Maersk, das sowohl Container als auch Stück- und Schüttgüter transportieren konnte, und 1974 mit dem Vollcontainerschiff Svendborg Maersk. Seit 1990 fertigt die Tochtergesellschaft Maersk Container Industri auch eigene Container.

1964 beteiligte sich A. P. Møller-Maersk an der Supermarktkette Dansk Supermarked. In Deutschland ist Dansk Supermarked seit 1981 mit der Discountkette Netto (mit schwarz-gelbem Logo) vertreten. Die 1971 als SuDi (Superdiscount) gegründete Discountkette Netto Marken-Discount (rot-gelbes Logo) gehört zu Edeka und trägt seit 1984 nur zufällig den gleichen Namen.

1969 erwarb Maersk die Frachtfluggesellschaft Falck Air, die 1970 in Maersk Air umbenannt wurde. Nach dem Kauf von zwei dänischen Reiseveranstaltern und drei gebrauchten Boeing 707, stieg Maersk Air 1973 in das Chartergeschäft ein. In den 1980er Jahren bot die Airline auch Linienflüge an. 2005 verkaufte Maersk die Fluggesellschaft an eine isländische Beteiligungsgesellschaft, die sie mit Sterling Airlines zusammenschloss und noch im gleichen Jahr an die FL Group (Icelandair) weiterreichte.

Maersk
Maersk

1999 übernahm Maersk die südafrikanische Reederei Safmarine Container Lines (South African Marine) und die Global Liner Division der US-Container-Reederei Sea-Land, woraufhin die Maersk-Line in Maersk-Sealand umbenannt wurde. 2003 schlossen sich die beiden Reedereien Aktieselskabet Dampskibsselskabet Svendborg und Dampskibsselskabet af 1912 Aktieselskabet zur A. P. Møller-Maersk Aktieselskabet zusammen.

2005 erwarb A. P. Møller-Maersk die niederländische Container-Reederei Royal P&O-Nedlloyd, die 1996 von der britischen Reederei P&O (Peninsular & Oriental) und der niederländischen Reederei Royal-Nedlloyd gegründet worden war. Daraufhin wurde Maersk-Sealand wieder in Maersk Line umbenannt. Von 1998 bis 2007 gehört die Volkswerft Stralsund zur A. P. Møller-Maersk-Tochter Odense Steel Shipyard.

2017 verkaufte der deutsche Oetker-Konzern seine Reederei Hamburg Süd (Hamburg Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft) mit über hundert Fracht- und Containerschiffen an Maersk. Die 1871 gegründete Reederei hatte seit 1955 zu Oetker gehört.

A. P. Møller-Maersk ist eine der größten Container-Reedereien der Welt. Die Flotte besteht aus Autotransportern, Containerschiffen, Gastankschiffen, Massengutfrachtern, Tankern und Ro/Ro-Schiffen. Andere Aktivitäten wie der Schiffbau, Fährdienste und das Energiegeschäft wurden inzwischen teilweise aufgegeben (2007 Verkauf der Volkswerft Stralsund, 2012 Schließung der Werft Odense Staalskibsværft) oder verkauft (2009 Verkauf der Norfolkline, 2013 Verkauf von ERS Railways, 2017 Öl- und Gasgeschäft).

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Public Domain