Markenlexikon
Der Tabakhersteller Martin Brinkmann, der 1813 von dem Bremer Kaufmann Nikolaus Wilkens als Tabakhandlung für Rauch-, Kau- und Schnupftabak gegründet worden war und 1874 von dem Kaufmann Martin Brinkmann übernommen wurde, gehörte ab 1900 Hermann Ritter. Die ersten Brinkmann-Zigarettenmarken waren Fatima (ab 1931), Lloyd (ab 1932), Alva (ab 1933) und Lux Filter (ab 1935). 1957 übernahm Brinkmann die Cigarettenfabrik Kristinus München/Speyer, die 1949 von Friedrich Kristinus, dem Schwager des damaligen Brinkmann-Eigentümers Wolfgang Ritter, gegründet worden war.
Lux Filter entwickelte sich neben Texas (ab 1949) zur wichtigsten Marke von Martin Brinkmann, wenn man einmal von den Kristinus-Marken Peer Export (ab 1960) und Lord Extra (ab 1962) absieht. Daneben gab es auch eine Variante ohne Filter. Ab den 1950er Jahren hatte Brinkmann vor allem Frauen als neue Zielgruppe im Visier (Slogan: »Das milde Feuer«). Bis Mitte der 1970er Jahre gehörte Lux Filter zu den meist gerauchten Zigaretten in Deutschland (neben Camel, Ernte 23, HB, Lord Extra, Marlboro, Peer Export, Peter Stuyvesant, R6). Ab 1957 wurde Lux Filter teilweise in einen Brinkmann-Werk in Westberlin hergestellt.
Von 1966 bis 1972 wurde Martin Brinkmann von der südafrikanischen Rembrandt Tobacco Company (Carreras, Dunhill, Peter Stuyvesant, Rembrandt van Rijn, Rothmans) übernommen und in die britische Holding Rothmans International eingegliedert. Ende der 1960er Jahre war das Bremer Werk die größte Tabakfabrik Europas und die drittgrößte der Welt.
Infolge der Fusion von British American Tobacco (Benson & Hedges, HB, Kent, Kim, Kool, Krone, Lucky Strike, Pall Mall) und Rothmans International (Dunhill, Lord Extra, Lux Filter, Peer Export, Peter Stuyvesant, Rembrandt van Rijn, Rothmans) im Jahr 1999 ging die Marke Lux Filter in den Besitz des BAT-Konzerns über.
Text: Toralf Czartowski