Markenlexikon
Der Computerkonzern IBM stellte zunächst Lochkartenmaschinen, Waagen, Stechuhren und Tabelliermaschinen her, später dann auch Schreibmaschinen, Computer und Drucker. Da bei IBM schon immer alles etwas teurer war, als bei anderen Firmen, sah man wohl Ende der 1980er Jahre keine Chance mehr, gegen die wesentlich preiswerteren Weltmarktführer Canon, Epson und HP (Hewlett-Packard) zu bestehen und verkaufte die Schreibmaschinen-, Tastatur- und Drucker-Abteilung 1990/1991 kurzerhand an die Investmentfirma Clayton, Dubilier & Rice. Die gründete ein Jahr später das neue Unternehmen Lexmark International, das nach dem Firmensitz in Lexington/Kentucky benannt wurde. Und nun gab es plötzlich auch preiswerte Drucker.
1995 ging das Unternehmen an die New Yorker Börse; bis 1998 veräußerte Clayton, Dubilier & Rice seine Lexmark-Anteile. 2002 beendete Lexmark die Herstellung elektrischer Schreibmaschinen, die Entwicklung der Tintenstrahldrucker wurde 2013 eingestellt. Die Produktionsstätte auf den Philippinen sowie Technologien und Patente wurden daraufhin an den japanischen Elektrokonzern Funai Electric verkauft.
Seit 2016 gehört Lexmark International dem chinesischen Unternehmen Apex Technology (Komponenten und Zubehör für Tintenstrahl- und Laserdrucker) sowie den Investoren PAG Asia Capital und Legend Capital (die Risikokapitalsparte der Lenovo-Mutter Legend Holdings).
Lexmark produziert Laser-, Multifunktionsdrucker und Matrix-Formulardrucker sowie entsprechendes Zubehör. Darüber hinaus bietet das Unternehmen eine Vielzahl von Druck- und Druckmanagementlösungen an. Zeitweise fertigte Lexmark auch Drucker für Fremdfirmen (u. a. Compaq, Dell, IBM).
Text: Toralf Czartowski