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Markenlexikon

Langnese

Ursprungsland: Deutschland

Der Exportkaufmann Viktor Emil Heinrich Langnese betrieb ab 1888 in Hamburg eine Bisquitfabrik. 1927 wurde der Honighändler Karl Rolf Seyferth neuer Eigentümer; er vermarktete unter dem Namen Langnese vor allem Honig. 1935 begann Langnese als erste deutsche Firma mit der Herstellung von Speiseeis. Doch schon 1936 verkaufte Seyfehrt die Eissparte und die dazugehörige Fabrik in Hamburg-Wandsbek an die Unilever-Tochter Margarine-Verkaufs-Union (Berlin), die daraufhin die Firma Langnese Eiskrem in Berlin gründete. 1960 errichtete Langnese im südhessischen Heppenheim ein neues Produktionswerk.

1963 schloss Unilever seine beiden Tochtergesellschaften Langnese Eiskrem und Iglo (Tiefkühlkost) zusammen (Langnese-Iglo Hamburg). Die Sparte Langnese Honig in Bargteheide wurde 1959 an den Oetker-Konzern (Dr. Oetker) verkauft.

Langnese
Langnese

Unter der Dachmarke Langnese vermarktete Unilever Submarken wie Calippo (ab 1985), Capri (ab 1959), Cocktail (ab 1958), Cornetto (ab 1966), Domino (ab 1953), Ed v. Schleck (ab 1979), Happen (ab 1951), Magnum (ab 1989), Nogger (ab 1964), Solero Exotic (ab 1965), Split (ab 1963) oder Viennetta (ab 1983).

Außerhalb Deutschlands wurden stattdessen Dachmarken verwendet, die meist auf lokale Unilever-Tochtergesellschaften wie Algida (Italien, Polen), Eskimo (Österreich, Ungarn), Frigo (Spanien), Frisko (Dänemark), Good Human (USA), Kibon (Brasilien), Langnese (Deutschland), Lusso (Schweiz), Miko (Frankreich), Ola (Niederlande, Portugal), Streets (Australien) und Wall's (Großbritannien) zurückgehen.

1997 führte Unilever das Herz-Logo (Heartbrand) für alle Speiseeisaktivitäten weltweit ein; die zahlreichen regionalen Dachmarken blieben jedoch bestehen. Oetker verkaufte Langnese Honig 2005 an die Braunschweiger Firma Fürsten-Reform (Bihophar Honig, Dr. Krieger’s Bienenhonig).

Text: Toralf Czartowski