Markenlexikon

Kyocera

Ursprungsland: Japan

Der Chemie-Ingenieur Kazuo Inamori (1932 – 2022) gründete 1959 gemeinsam mit sieben Kollegen in Kyoto die Firma Kyoto Ceramic Kabushiki Kaisha (Kyoto Keramik Aktiengesellschaft). Zunächst produzierte das Unternehmen keramische Bauteile für die Elektronikindustrie und ab 1981 auch Bürogeräte. Ein Jahr später wurde der neue Firmen- und Markennamen Kyocera (Kyoto + Ceramic) eingeführt.

1983 übernahm Kyocera den japanischen Kamerahersteller Yashica, der seit 1975 die Herstellungsrechte der deutschen Contax-Kameras besaß. In den 1980er Jahren produzierte Kyocera eine Zeitlang auch Laptops, die in den USA unter der Marke Tandy verkauft wurden, und HiFi-Komponenten (CD-Player, Kassettendecks, Lautsprecher, Plattenspieler, Receiver, Tuner, Verstärker), nachdem man zuvor die renommierte US-Audiofirma KLH übernommen hatte. Die Produktion von Audiogeräten wurde 1989 wieder eingestellt. 2005 beendete Kyocera auch die Produktion von Kameras, Objektiven und Digitalkameras, fertigt aber weiterhin Linsen für industrielle Anwendungen.

Im Jahr 2000 erwarb Kyocera den insolventen Bürogerätehersteller Mita aus Osaka und das Mobiltelefongeschäft von Qualcomm. Weitere bedeutende Akquisitionen waren 2001 der Werkzeughersteller Tycom, 2002 Toshiba Chemical, 2008 Sanyo Mobile und 2009 TA Triumph-Adler. 1996 stieg Kyocera in die Solarbranche ein.

Kyocera produziert u. a. Bildsensoren für Kameras, Bürogeräte (Drucker, Kopierer), Bürortikel (Scheren, Schreibgeräte), Glasfaseroptik, Halbleiterkomponenten, Heizelemente, Industriewerkzeuge, Keramikmaterialien (für Fahrzeuge, Küchenprodukte, Linsen, Medizintechnik, Mikroelektronik, Schmuck, Uhren), LCD- und Touchpanels, LED-Beleuchtung, Solarmodule und synthetische Edelsteine.

Text: Toralf Czartowski