Markenlexikon

Krombacher

Ursprungsland: Deutschland

Der Ort Krombach (seit 1969 ein Stadtteil von Kreuztal), der erstmals im Jahr 1221 urkundlich erwähnt wurde, hatte aufgrund seiner Lage am Fernhandelsweg Frankfurt am Main – Soest schon früh eine überregionale Bedeutung. Hier gab es viele Gasthöfe, Pferdetränken und Pferdehaltestangen, wo die Händler Rast machen konnten. Auch Johann Eberhard Haas betrieb in Krombach eine Gastwirtschaft. Da im 17. Jahrhundert der Ausschank von Bier nur erlaubt war, wenn die Gastwirtschaft das Bier auch selbst braute, gründete sein Sohn Johannes Haas um 1800 eine eigene Hausbrauerei. Das Wasser holte man von einer Quelle am Fuß des Grumbergs im Siegerländer Rothaargebirge (Krombacher Felsenquelle) und karrte es mit Fässern zur Brauerei; später wurde das Felswasser durch eine Rohrleitung in die Brauerei gepumpt. Noch heute besitzt die Krombacher Brauerei mehrere eigenen Brunnen.

Die Gründer-Familie verkaufte die Brauerei, die damals helle und dunkle Lagerbiere sowie Pilsener Bier braute, 1896 an Otto Eberhardt, der das Unternehmen 1905 in eine Aktiengesellschaft umwandelte. 1922 wurde Bernhard Schadeberg neuer Eigentümer. Dessen Nachkommen gehört die Brauerei bis heute. Friedrich Schadeberg, der 1953 in die Firma eintrat, machte aus Krombacher in den folgenden Jahrzehnten eine der führenden deutschen Biermarken.

Von 1995 bis 2013 wurden die in der ARD am Sonntagabend ausgestrahlten Folgen der TV-Krimireihe »Tatort« von einem in der nahegelegenen Wiehltalsperre gedrehten Krombacher-Werbespot eingeleitet (Slogan: Eine Perle der Natur). 2013 musste dieses zuvor geduldete Sponsoring eingestellt werden, da es im Prinzip nichts anderes als Werbung ist, die im Öffentlich-rechtlichen Rundfunk nach 20.00 Uhr verboten ist.

Neben der Hauptmarke Krombacher Pils gibt es von Krombacher u.a. auch Weizen, Weizen Dunkel, naturtrübes Kellerbier, naturtrübes Dunkelbier, Radler, Limobier, Spezi, Fassbrause und alkoholfreies Bier. Krombacher ist seit 2006 auch für die Herstellung und den Vertrieb der Marken Dr Pepper, Orangina und Schweppes in Deutschland und Österreich zuständig, seit 2016 auf für die Marke Vitamalz.

Text: Toralf Czartowski