Markenlexikon

Konica-Minolta

Ursprungsland: Japan

Rokuemon Sugiura V. erwarb 1859 eine Apotheke in Kojimachi/Tokyo, die Konishi-ya Rokubei Ten hieß. Da sich sein Sohn Rokusaburo für die damals noch junge Fototechnik interessierte, verkaufte die Familie ab 1873 auch fotografisches und lithografisches Material. 1876 ging die Apotheke in den Besitz von Rokuemons jüngerem Sohn Kinjiro über, und Rokusaburo, der sich nun Rokuemon Sugiura VI nannte, eröffnete ein Fotogeschäft im Nihonbashi Disktrikt von Tokyo (Konishi Honten). Zunächst importierte er Fotomaterial aus dem Ausland, aber bereits 1882 investierte er in den Bau einer eigenen Fabrik in Toyko. Noch im gleichen Jahr kamen die ersten Kameras von Konishi Honten auf den Markt, 1902 folgte das erste japanische Fotopapier und 1903 die erste japanische Kamera, die einen Markennamen hatte (Sakura bzw. engl. Cherry).

1921 gab es wieder eine Namensänderung, nun nannte sich die Firma Konishiroku Honten (Konishiroku = Konishi + Rokuemon; Honten = Hauptgeschäft). 1925 kam die erste Rollfilm-Kamera auf den Markt (Pearlette), ab 1929 gab es Rollfilme (Sakura), ab 1931 Kameralinsen (Hexar; basierend auf deutschen Zeiss-Tessar-Linsen), ab 1933 Röntgenfilme und 1948 wurde für die erste 35-Millimeter-Kamera des Unternehmens der Markenname Konica (Konishiroku + Camera) eingeführt. 1956 gründete die Konishiroku Shashin Kogyo Kabushiki Kaisha (so der offizielle Firmenname seit 1943) in Philadelphia (USA) die Koniphoto Corporation, 1962 entstand die erste europäische Niederlassung in Hamburg. 1958 stellte Konishiroku das erste von einer japanischen Firma entwickelte Planetarium fertig. Mit dem Kopiergerät Copymaster stieg Konishiroku 1960 in die Bürogeräteproduktion ein. Nachdem man jahrezehntelang verschiedene Markennamen verwendet hatte (Konica, Sakura, Hexar, U-Bix Kopierer), benannte sich das Unternehmen 1987 nach seiner bekanntesten Marke in Konica Corporation um.

Konica-Minolta
Konica-Minolta

Minolta geht auf die 1928 von Kazuo Tashima (1900 – 1985) in Osaka gegründete die Firma Nichi-Doku Shashinki Shoten (Japanisch-Deutsches Kamera-Geschäft) zurück, die optische Bauteile und Fotoapparate produzierte, wobei die Linsen und die Verschlussmechanik aus Deutschland importiert wurden. Zunächst verkaufte die Firma die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Willy Neumann entwickelten Kameras unter dem Markennamen Nifcalette (Nifca = Nippon Foto Camera). 1931 benannte sich das Unternehmen in Molta Goshi Kaisha um (Molta = Machinery and Instruments OpticaL by TAshima). 1937 gab es wieder zwei neue Namen, nun hieß das Unternehmen Chiyoda Kogaku Seiko und die Kameras wurden als Minolta (= Machinery and INstruments OpticaL by TAshima) vermarktet. Gleichzeitig begann Chiyoda auch eigene Linsen zu fertigen, sodass die Minolta Flex von 1937 die erste japanische Kamera war, deren Einzelteile alle von derselben Firma hergestellt wurden. 1960 kam der erste Kopierer von Minolta auf den Markt. Um eine Einheit von Firmen- und Produktnamen herzustellen, benannte sich Chiyoda Kogaku Seiko 1962 in Minolta Camera Company um.

2003 schloss sich Konica mit dem japanischen Konkurrenten Minolta Camera Co. Ltd. zusammen (Konica-Minolta Holdings). 2006 gab Konica-Minolta das Kamerageschäft auf; Teile wurden an Sony verkauft, u.a. die Herstellung von digitalen Spiegelreflexkameras. Konica-Minolta konzentriert sich nun auf die Bereiche Büroelektronik (Druck- und Kopiersysteme, Produktionsdrucker, Scanner), Medizintechnik (Systeme für die medizinische Bildgebung), Messinstrumente (Farbmessung, 3D-Messung, medizinische Messgeräte), Planetarien und optische Bauteile (u.a. Glassubstrate für Festplattenlaufwerke, Pickup-Linsen für optische Platten, TAC/Triacetylcellulose-Folien, Mikrokameramodule, Linseneinheiten, Fotoplatten).

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Pixabay.com, Public Domain