Markenlexikon

Kone

Ursprungsland: Finnland

Der Maschinenbau-lngenieur Axel Gottfrid Strömberg (1863 – 1938) gründete 1889 in Helsinki die Elektrofirma Gottfr. Strömberg Oy, die Produkte wie Generatoren, Elektromotoren und Kleinkraftwerke herstellte. Aufgrund eines Lizenzabkommens mit dem schwedischen Aufzugshersteller Graham Brothers Elektriska Hissar AB aus Stockholm entstand 1910 die Tochtergesellschaft Kone (fin. Maschine), die zunachst die Graham-Aufzüge importierte und in Finnland montierte. 1917 wurde der Vertrag mit Graham Brothers wieder beendet und ein Jahr später begann Kone eigene Aufzugsanlagen zu bauen.

1924 verkaufte Strömberg das Tochterunternehmen Kone an Bror Harald Herlin (1874 – 1941), dessen Familie bis 2003 an der Spitze des Unternehmens stand (Heikki Hugo Herlin, Pekka Herlin, Antti Herlin). Die Firma Strömberg wurde 1987 von dem schwedischen Elektrokonzern ASEA (seit 1988 ABB) übernommen.

ln den 1930er Jahren begann Kone mit dem Bau von elektrischen Laufkränen und Seilzügen, 1947 kamen Hafenkräne hinzu. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs musste sich Kone an den Reparationsleistungen gegenüber der Sowjetunion beteiligen und Aufzüge, elektrische Hebezeuge sowie Krane liefern. Die finnische Armee hatte von 1941 bis 1944 an der Seite des Deutschen Reichs versucht, im Winterkrieg (1939 – 1940) verlorene Gebiete zurückzuerobern (Ostkarelien), was letztlich scheiterte. Die Reparationsleistungen führten dazu, dass Kone seine Kapazitäten erweitern und Produktionsprozesse rationalisieren musste, was dem Unternehmen später zugute kam.

1957 entstand in Schweden die erste Auslandsniederlassung. Zu dieser Zeit begann Kone mit der Produktion von Gruppensteuerungen, automatischen Türen und hydraulischen Aufzügen. 1966 eröffnete Kone in Hyvinkaa, 60 Kilometer nordlich von Helsinki, eine neue Produktionsstätte für Aufzüge; bis dahin waren die Anlagen in einer früheren Margarinefabrik in Helsinki gefertigt worden. 1967 ging das Unternehmen an die Borse von Helsinki (Osakeyhtio Kone Aktiebolag). Ein Jahr später begann mit der Teilübernahme der Aufzugssparte von ASEA (ASEA-Graham) in Schweden, Norwegen und Dänemark die internationale Expansion. Dabei handelte es sich um die frühere Graham Brothers Elektriska Hissar AB, die seit 1948 zu ASEA gehörte. Bis 1974 erwarb Kone alle Anteile an ASEA-Graham. 1981 erwarb Kone die US-Aufzugsfirma Armor Elevator Company aus New York.

Mit einer Beteiligung an der Fahrtreppen-Fertigung von Orenstein & Koppel (O&K) in Hattingen stieg Kone 1987 auch in dieses Geschäftsfeld ein (1996 übernahm Kone die O&K Rolltreppen GmbH ganz). Der Bereich Konecranes in Hyvinkaa (Krane, Hebezeuge, Stapler) wurde 1994 als eigenstandiges Unternehmen von Kone abgetrennt (Konecranes Oyj).

2002 erwarb Kone die finnische Partek-Gruppe (Kalmar-/HIAB-Transportsysteme, Forstmaschinen, Sisu Nutzfahrzeuge, Valtra Traktoren). Die Bereiche Forstmaschinen, Nutzfahrzeuge und Traktoren wurden schon kurz darauf wieder verkauft, die Sparte Transportsysteme firmierte ab 2004 als Kone Cargotec. 2005 teilte sich Kone in zwei Unternehemen auf: Kone Oyj (Aufzüge, Fahrtreppen) und Cargotec Oyj (Flurförderfahrzeuge, Gabelstapler, Hubwagen, Krananlagen, Ladekrane, Ladebordwände). Die Produktion von hydraulischen Aufzügen wurde 2007 eingestellt.

Kone gehört neben Otis, Schindler, ThyssenKrupp, Hitachi, Toshiba und Mitsubishi zu den führen Aufzug- und Fahrtreppenherstellern der Welt. Die Konzernzentrale der Kone Oyj (Kone Corporation) befindet sich seit 2001 in Espoo, einem Vorort von Helsinki.

Text: Toralf Czartowski

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