Markenlexikon

Koh-I-Noor

Ursprungsland: Tschechien

Der Architekt Joseph Hardtmuth (1758 – 1816) gründete 1790 in Wien eine Firma, die zunächst Steingutwaren produzierte. Zur Kennzeichnung der Steingutware stellte das Unternehmen ab 1808 auch eigene Bleistifte her. Hardtmuth verwendete für seine Bleistiftminen erstmals eine Mischung aus Graphit, Ton, Staub und Ruß, sodass sich durch unterschiedliche Mischungsverhältnisse verschiedene Härtegrade herstellen ließen. 1848 zog die Firma in das südböhmische Budweis um, das damals zu Österreich-Ungarn gehörte. Ab 1870 spezialisierte sich das Unternehmen auf die Produktion von Bleistiften, die ab 1889 unter dem Markennamen Koh-I-Noor (persisch: Berg des Lichtes – benannt nach dem gleichnamigen indischen Diamanten) verkauft wurden. Zu Beginn des 1. Weltkriegs war Koh-I-Noor die größte Bleistiftfabrik der Welt. Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns wurde Böhmen 1918 ein Teil der neugegründeten Tschechoslowakei und Koh-I-Noor ein tschechisches Unternehmen. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs kam das Werk unter staatliche Kontrolle. In der Folgezeit belieferte die Firma den gesamten Ostblock mit Bleistiften – die für den Export zuständige Abteilung hieß ab 1957 Bohemia Works. 1992 wurde Koh-I-Noor Hardtmuth in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und wieder privatisiert. Seit 1994 ist die tschechische Gama Group Eigentümer des Unternehmens.

Text: Toralf Czartowski

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