Markenlexikon

John Deere

Ursprungsland: USA

Der Hufschmied John Deere (1804 – 1886) konstruierte 1837 in seiner Schmiede in Grand Detour/Illinois den ersten selbstreinigenden Stahlpflug, der wirtschaftlich erfolgreich hergestellt werden konnte. Bereits einige Jahre später wurden jährlich 4000 Pflüge produziert. Wegen der günstigen Lage am Mississippi verlegte der Gründer seine Schmiede 1848 nach Moline/Illinois. 1868 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt (Deere & Company). Zwei Jahre später entwickelte John Deere den Ganzstahlpflug, bei dem die Pflugschar und das Streichblech zu einem Stück verschmolzen sind. Dieser Pflug revolutionierte die US-Landwirtschaft, ähnlich wie 1831 die automatische Mähmaschine von Robert und Cyrus McCormick. Er wurde bald zu einem der wichtigsten Werkzeuge der Siedler im Westen der USA. In Anlehnung an den Nachnamen des Firmengründers verwendete das Unternehmen ab 1873 einen springenden Hirsch (engl. deer = Reh, Hirsch, Rotwild) als Markenzeichen.

1918 übernahm Deere die Waterloo Gasoline Engine Company (Waterloo Boy Tractors) und kam damit in den Besitz eines Traktorenherstellers. Bereits seit 1912 hatte sich auch John Deere mit der Konstruktion eines Schleppers beschäftigt, der aber noch nicht serienreif war. 1925 erwarb Deere die Erntemaschinen-Sparte der Caterpillar Tractor Company, die sich anschließend ganz auf den Baumaschinensektor konzentrierte. Deere stieg in diesen Bereich 1949 mit der Planierraupe John Deere MC ein. Zwei Jahre zuvor war der erste selbstfahrende Mähdrescher vom Typ John Deere 55 Combine auf den Markt gekommen. Mit der Übernahme der deutschen Heinrich Lanz AG aus Mannheim kam Deere 1956 in den Besitz eines weiteren führenden Traktorenherstellers; Lanz war in den 1920er Jahren mit dem Rohölschlepper »Bulldog« berühmt geworden. 1963 wurde die Produktpalette um Maschinen zur Rasen- und Grundstückspflege erweitert und 1999 übernahm der Konzern mit der finnischen Firma Timberjack den damals weltgrößten Hersteller von Forstmaschinen.

Die wichtigsten Produktionsstätten befinden sich in den US-Bundesstaaten Illinois (East Moline, Moline), Iowa (Ankeny, Davenport, Dubuque, Ottumwa, Waterloo), Georgia (Augusta), North Dakota (Valley City), Louisiana (Thibodaux) und Wisconsin (Horicon), außerdem in Deutschland (Mannheim, Zweibrücken), Finnland (Joensuu), Frankreich (Fleury-les-Aubrais), Indien (Pune) und Mexiko (Torreon).

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Pixabay.com, Public Domain

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