Markenlexikon

Isuzu

Ursprungsland: Japan

Die Tokyo Gas and Electric Industry Company (TGE) begann 1918 als erstes japanisches Unternehmen mit der Massenherstellung von Lastwagen (Modell TGE A). Ab 1931 baute TGE auch Lastwagen für die japanische Armee (Modell Chiyoda). 1933 gründeten TGE und die Werft Tokyo Ishikawajima, deren Tochtergesellschaft Ishikawajima Automotive Works seit 1922 britische Wolseley-Autos in Lizenz produzierte (ab 1928 unter der Marke Sumida), in Kawasaki das Jointventure Kyodo Kokusan Jodosha, das die Fahrzeugproduktion beider Unternehmen übernahm. Ishikawajima Automotive (ab 1933 Automobile Industries) hatte kurz zuvor in staatlichem Auftrag die beiden Lkw-Protypen TX35 und TX40 entwickelt, die als Muster für die gesamte japanische Nutzfahrzeugindustrie dienten.

1934 verwendete Kyodo Kokusan erstmals den Markennamen Isuzu. Isuzu heißt ein japanischer Fluss, das Wort selbst bedeutet »50 Glocken«. 1937 wurde die gesamte Nutzfahrzeugproduktion von TGE, Tokyo Ishikawajima und Kyodo Kokusan unter dem Dach der Tokyo Automobile Industries Company (ab 1941 Diesel Motor Industry Company; ab 1949 Isuzu Motors Limited) zusammengefasst. 1938 begann in Kawasaki die Produktion des TX40.

Isuzu
Isuzu

Die Fertigung der Militärfahrzeuge wurde 1942 von Diesel Motor Industry unter dem Namen Hino Heavy Industry Company Limited (ab 1946 Hino Industry Company Limited, Hino Diesel Industry Company Limited, ab 1959 Hino Motors Limited) abgespalten. Benannt wurde das neue Unternehmen nach dem Standort des Werkes in Hino City, einem Vorort von Tokyo. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs nahm Hino die Produktion von zivilen Lastwagen und Bussen auf. Isuzu baute ebenfalls weiterhin Nutzfahrzeuge und ab 1953 auch Pkw, zunächst britische Hillman-Autos und ab 1961 Eigenentwicklungen.

1971 beteiligte sich General Motors mit 34 Prozent an Isuzu, woraufhin dort hauptsächlich Modelle aus dem GM-Baukasten gefertigt wurden. 1983 kam der Geländewagen Trooper auf den Markt, das bis heute weitverbreitetste Modell von Isuzu. In Europa wurden die Isuzu-Geländewagen eine Zeit lang auch als Opel und Vauxhall verkauft (Frontera, Monterey). 1992 stellte Isuzu die Pkw-Produktion zugunsten der Geländewagen, SUVs, Pickups und Nutzfahrzeuge (Sattelschlepper, Pritschen- und Kastenfahrzeuge, Busse, Baustellenfahrzeuge) ein. 1998 erhöhte General Motors seinen Anteil an Isuzu auf 49 Prozent, reduzierte ihn dann 2002 wieder auf 8 Prozent. Hino Motors gehört seit 2002 mehrheitlich zu Toyota.

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Pixabay.com, Public Domain