Markenlexikon

Hyatt

Ursprungsland: USA

Hyatt Robert von Dehn (1917 – 1975) ging es wie den McDonald-Brüdern; bevor sein Unternehmen bekannt wurde, hatte er bereits wieder verkauft. Von Dehn und sein Partner Jack Dyer Crouch eröffneten 1954 am L.A. International Airport von Los Angeles das Motel Hyatt-House. Doch schon 1957 verkaufte Dehn seine Anteile an Jay Arthur Pritzker (1922 – 1999), der zufällig gerade am Flughafen auf sein Flugzeug wartete und Interesse an dem Hotel bekam.

Pritzker, dessen Familie der Mischkonzern Marmon in Chicago gehörte, baute dann die Hyatt-Hotelkette auf, die heute rund vierhundert Hotels in über vierzig Ländern unter verschiedenen Marken betreibt (Andaz, Grand Hyatt, Hyatt Place, Hyatt Regency, Hyatt Resorts, Hyatt Summerfield Suites, Hyatt Vacation Club, Park Hyatt). 1962 ging das Unternehmen an die New Yorker Börse. Jack Crouch blieb bis 1965 Partner von Pritzker, danach wurde er einer der größten Franchise-Nehmer der Hilton Hotelkette.

Weltweite Bekanntheit erlangte der Name Hyatt vor allem durch das Hyatt Regency Atlanta (1967), das von dem Architekten John C. Portman Jr. in der antiken Atriumbauweise errichtet wurde. 1969 eröffnete die neugegründete Auslandsgesellschaft Hyatt International in Hongkong das erstes Hyatt-Hotel außerhalb der USA (Hyatt Regency Hong Kong).

Die Pritzker-Familie, die in Chicago in etwa einen Stellung hat, wie früher die McCormicks (International Harvester, Chicago Tribune), nahm Hyatt 1979 und Hyatt International 1981 von der Börse. 2004 schlossen sich beide Unternehmensteile wieder zusammen.

Am 17. Juli 1981 ereignete sich im gerade eröffneten Hyatt Regency Crown Center in Kansas City/Missouri eine der folgenschwersten Einsturzkatastrophen der USA; während eines Tanzwettbewerbs in der Lobby des Hotels stürzten zwei Verbindungsgänge, auf denen sich zahlreiche Zuschauer befanden, ein. 114 Menschen kamen bei diesem Unglück ums Leben, über zweihundert wurden verletzt.

Text: Toralf Czartowski