Markenlexikon
Der Elektroingenieur Namihei Odaira (1874 – 1951) arbeitete zunächst als Angestellter in der Kupfermine Hitachi Kozan, rund 100 Kilometer nördlich von Tokyo. Die Mine gehörte der Akasawa Copper Mining Company, die der spätere Politiker Fusanosuke Kuhara 1905 in dem Dorf Hitachi gegründet hatte. 1910 machte sich Odaira mit einer Elektrowerkstatt selbstständig und der Einfachheit halber nannte er seine Firma auch gleich Hitachi. Der Name war ursprünglich aus den chinesischen Worten »hi« (Sonne) und »tachi« (Aufgang) entstanden.
Zu den ersten Produkten von Hitachi gehörten u.a. Transformatoren, elektrische Messgeräte, Wasserturbinen und Ventilatoren. Die Produktpalette wurde in den nächsten Jahrzehnten kontinuierlich auf andere Bereich der Elektrotechnik und Elektronik ausgeweitet, u.a. Elektrolokomotiven (1924), Batterien (1931), Aufzüge (1932), Kühlschränke (1932), elektrisch angetriebene Bagger (1949), Elektronenmikroskope (1958), Transistor-Radiogeräte (1958), Computer (1959), Reservierungssysteme für die Eisenbahn (1960), Atomreaktoren (1961), Klimanlagen (1967), Farbfernsehgeräte (1969) und Online Banking Systeme (1969).
Seit Anfang der 1960er Jahre ist Hitachi zusammen mit Kawasaki Heavy Industries und einigen weiteren Unternehmen (Kinki Sharyo, Nippon Sharyo, Tokyu Car) Hersteller der verschiedenen Baureihen des Shinkansen-Express.
Heute besteht der inzwischen in Tokyo ansässige Hitachi-Konzern aus über 1000 Tochtergesellschaften mit mehr als 300.000 Angestellten. Zu den wichtigsten Produkten zählen Aufzüge, Baumaschinen, Batterietechnik, Datenspeicher, Elektromotoren, Elektrowerkzeuge, Fahrtreppen, Fahrzeugtechnik, Gebäudetechnik, Halbleiter, Haushaltsgeräte, Kabel, Klimaanlagen, Kompressoren, Pumpen, Schienenfahrzeuge, Spezialchemikalien, Spezialmetalle, Steuerungssyteme, Transformatoren und Unterhaltungselektronik.
Die Hitachi-Mine, die nie zum hier beschriebenen Unternehmen gehörte, wurde 1981 geschlossen.
Text: Toralf Czartowski • Fotos: Pixabay.com, Public Domain