Markenlexikon

GMC

Ursprungsland: USA

Der Kutschenfabrikant William (Bill) Crapo Durant (1861 – 1947) beteiligte sich 1903 an der nicht sonderlich florierenden Buick Motor Company, die David Buick im gleichen Jahr gegründet hatte. Bill Durant erwies sich als überragendes Verkaufsgenie, sodass Buick bereits 1907 der zweitgrößte US-Autohersteller nach Ford war.

1908 rief Durant die Holdinggesellschaft General Motors Company (ab 1916 General Motors Corporation) ins Leben, deren erste Tochtergesellschaft Buick daraufhin wurde. In den nächsten Jahren erwarb GM noch weitere Automobil- (1908 Oldsmobile, 1910 Cadillac, Oakland/Pontiac, 1918 Chevrolet) und Lastwagenhersteller (1909 Rapid, 1911 Reliance).

1912 brachte die neugegründete General Motors Truck Company die ersten Lastwagen unter der Bezeichnung GMC (General Motors Company) auf den Markt. 1913 wurde die gesamte Nutzfahrzeug-Produktion in das Rapid-Werk nach Pontiac/Michigan verlegt. Diese Fabrikanlage blieb bis 2008 (Pontiac West Assembly) und 2009 (Pontiac East Assembly) in Betrieb.

Ab 1918, als Chevrolet von GM übernommen worden war, kamen die Nutzfahrzeuge teilweise als GMC und Chevrolet in den Handel, wobei die Unterschiede zwischen beiden Marken marginal war. General Motors avancierte in den nächsten Jahrzehnten neben International Harvester (IHC), Freightliner und Ford zu einem der führenden Hersteller von leichen, mittleren und schweren Lastwagen sowie Zugmaschinen, wobei sich das Unternehmen auf Fahrzeuge von der Stange spezialisierte, während beispielsweise Kenworth oder Peterbilt eher individuelle Trucks für selbstständige Trucker fertigten.

GMC
GMC

1925 übernahm GM die Mehrheit an der Yellow Coach Manufacturing Company, einem erst zwei Jahre zuvor gegründeten Bushersteller aus Chicago. Ab 1931 stellte auch die britische GM-Tochter Vauxhall zivile und militärische Nutzfahrzeuge her, die unter dem Markennamen Bedford verkauft wurden. Bedford entwickelte sich in den nächsten Jahrzehnten neben Leyland und Ford UK zum führenden britischen Nutzfahrzeughersteller (Lkw, Transporter, Militärfahrzeuge, Busse).

Von 1986 bis 1997 zog sich General Motors aus dem Nutzfahrzeuggeschäft weitgehend zurück (1986 Bedford, 1987 Omnibusse, 1997 schwere Trucks). Die 1950 gegründete Abteilung GM Defense, die gepanzerte Militärfahrzeuge baute, wurde 2003 an General Dynamics verkauft.

GM verwendet die Marke GMC heute nur noch für leichte Nutzfahrzeuge, Geländewagen, SUVs, Wohnmobile (seit 1973) und Pickups, die eine etwas gehobenere Ausstattung haben, als die teilweise baugleichen Modelle der Chevrolet-Division. Produziert werden die GMC-Modelle in den GM-Fabriken Arlington/Texas, Roanoke/Indiana, Delta Township/Michigan, Silao (Mexiko) und Wentzville/Missouri. Bis 2009 kamen die meisten GMC-Modelle aus Pontiac/Michigan.

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Pixabay.com, Public Domain