Markenlexikon

Géramont

Ursprungsland: Frankreich

Francois Gérard (1811 – 1869) machte zunächst nichts weiter, als den Käse der umliegenden Bauernhöfe einzusammeln, in seinen Gewölbekellern in Le Tholy (Lothringen) reifen zu lassen und dann vom Pferdekarren herab in der Umgebung zu verkaufen. Erst seine Söhne Emile und Eugène begannen 1898 damit, selbst Käse herzustellen. Sie sammelten nur noch die Milch ein. Die erste Marke der Käserei Gérard (Fromagerie Gérard) hieß Le Petit Tholy.

Die Geburtsstunde des Géramont schlug 1935. Der Name setzt sich aus Gérard und Mont (frz. Berg) zusammen, wobei das ostfranzösische Mittelgebirge Vogesen (Les Vosges), wo Le Tholy liegt, Pate stand. Nach Deutschland kam der immer reife Weichkäse mit weißem Edelpilz erst 1973. Géramont ist ein industriell hergestellter Käse aus pasteurisierter Kuhmilch, der auf den Massengeschmack optimiert wurde und daher recht mild und flach im Geschmack ist. Mit dem immer optimalen Reifegrad wurde anfangs auch Werbung gemacht. Deutschland ist bis heute der Hauptmarkt. In Frankreich wird Géramont nicht mehr verkauft, da die Franzosen eher aromatischere Käsesorten bevorzugen.

Produziert wird Géramont noch immer von der Käserei Fromagerie Gérard in Le Tholy. Einige Géramont-Varianten kommen auch aus anderen französischen Käsereien. Die Herstellerfirma hatte sich bereits 1971 mit der Käserei Bongrain aus Illoud (Caprice des Dieux, Chaumes, Le Tartare, Rambol, Saint Albray) zusammengeschlossen, die ihren Firmenamen 2015 in Savencia änderte. Dem Unternehmen mit Sitz in Viroflay bei Paris, das auch Schokolade, Fischprodukte und Wurstwaren herstellt, gehören u. a. die Marken Alouette, Bresso, Brunch, Chavroux, Edelweiß, Fol Epi, Le Rustique, Le Tartare, Milkana, Ramee und Saint Agur.

Text/Foto: Toralf Czartowski

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