Markenlexikon
Der Kaufmann und Versicherungsfachmann Joseph Lazarus Morpurgo (1759 – 1835) und der Rechtsanwalt Giambattista Rosmini (1777 – 1847) gründeten 1831 in Triest, das damals noch zu Österreich-Ungarn gehörte, die Versicherungsgesellschaft Assicurazioni Generali Austro-Italiche (Allgemeine Österreichisch-Italienische Versicherung). Die Gesellschaft eröffnete in den 1830er und 1840er Jahren Niederlassungen im damals noch nicht vereinten Italien (Modena, Neapel, Parma, Toskana, Sardinien, Rom, Venedig) und Österreich-Ungarn (Wien, Prag), außerdem in Deutschland (Hamburg, Leipzig, München) und Frankreich (Bordeaux, Marseille).
Als 1848 in Nord-Italien Aufstände gegen die österreichisch-ungarische Fremdherrschaft ausbrachen, in deren Verlauf auch Versicherungsgebäude von Verwüstungen betroffen waren, änderte die Gesellschaft ihren Namen in Assicurazioni Generali. 1857 ging das Unternehmen an die Triester Börse.
Nach der Vereinigung Italiens (1848 – 1870) konzentrierte sich die Generali vor allem auf Italien, obwohl Triest bis 1918 weiterhin zu Österreich-Ungarn gehörte. Die komplizierten politischen Verhältnisse in Italien und Österreich-Ungarn sowie deren Nachfolgestaaten, und der nach dem Zweiten Weltkrieg unklare Status von Triest, führten immer wieder auch bei der Versicherungsgesellschaft zu organisatorischen und finanziellen Problemen. Zeitweise befand sich der Generali-Hauptsitz in Padua, Wien, Rom und Mailand. Erst ab Ende der 1940er konnte sich das Unternehmen dauerhaft erholen und auch im Ausland wieder wachsen.
1998 erwarb die Generali die deutsche Versicherungsgruppe AMB (Aachen Münchener, Advocard, Badenia, Central, Cosmos, Oldenburger, Thuringia, Volksfürsorge). Bereits 1927 hatte Generali die Deutscher Lloyd Versicherungen erworben. Heute gehört Generali zu den international größten Versicherungsunternehmen mit Niederlassungen und Tochtergesellschaft in über sechzig Ländern.
Text: Toralf Czartowski