Markenlexikon
Davide Galbani und sein Sohn Egidio betrieben ab 1882 in Ballabio in der Lombardei eine Käserei, die Käse nach Art des französischen Brie herstellte (Robiola). 1906 brachte Galbani einen Käse mit leichterem Geschmack und weniger intensivem Duft auf den Markt. Der Bel Paese – benannt nach einem gleichnamigen Buch von Antonio Stoppani – entwickelte sich zu einem großen Erfolg in ganz Norditalien.
1911 wurde die Käserei nach Melzo bei Mailand verlegt. 1925 nahm Galbani eine weitere Molkerei in Pavia, ebenfalls in der Nähe von Mailand, in Betrieb. Nach der Übernahme einer Wurstfabrik in Melzo stellte das Unternehmen ab 1936 auch Wurstwaren her (Kochschinken, Mortadella, Rohwurst).
Internationale Berühmtheit erlangte Galbani 1956 mit dem Santa Lucia Mozzarella. Diese italienische Käsespezialität, die früher aus Büffelmilch hergestellt wurde, nun aber meist aus Kuhmilch besteht, wurde vor allem als Pizzakäse bekannt.
1970 gehörte Galbani zu den Gründungsmitgliedern des Gorgonzola-Konsortiums, das die Herstellung und den Handel des Gorgonzola-Käses überwacht. Dieser seit dem 11. Jahrhundert bekannte Blauschimmelkäse mit geschützter Ursprungsbezeichnung darf nur in den beiden norditalienischen Regionen Piemont und Lombardei hergestellt werden.
Von 1989 bis 2002 gehörte Galbani zum französischen Danone-Konzern, seit 2006 ist die französische Groupe Lactalis (Lactel, Leerdammer, Le Président, Parmalat, Salakis, Société) Eigentümer der Marke Galbani.
Text: Toralf Czartowski